In den vergangenen Jahren kam es in Israel und in Ekuador wiederholt zu massenhaften Sterben von Buntbarschen der Tilapia-Verwandtschaft in Aquakulturbetrieben. Ein internationales Forscherteam fand kürzlich die Ursache. Ein zuvor unbekanntes Virus tötet die Fische, die in vielen Ländern eine wichtige Eiweißquelle darstellen. Als Epidemiologen aus den USA und Israel umfassende Erbgutanalysen an verendeten Tilapien aus den betroffenen Betrieben durchführten, stießen sie auf Spuren des Virus. Der als „Tilapia- See-Virus“ bezeichnete Erreger vermehrt sich vor allem in Leber und Nerven der Fische. Die Forscher hoffen, bald einen Impfstoff gegen das Virus entwickeln zu können. Nach Karpfen sind Tilapien weltweit die am häufigsten gezüchteten Speisefische. Die globalen Umsätze mit Tieren, die überwiegend aus Aquakultur-Betrieben stammen, werden auf 7,5 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt. In Israel sind die Erträge seit dem Auftreten des Virus um 85 Prozent gesunken. Ähnliche Verluste wurden aus Ekuador und Kolumbien berichtet. Die Studie erschien im Fachmagazin mBio, doi: 10. 1128/mBio.00431-16. – http:// dx.doi.org/10.1128/mBio. 00431-16). Redaktion