Überhaupt sind T-Shirts der richtige „Bringer“ für männliche Aquarianer. Zu 80 Prozent dominiert die Farbe Schwarz; Gelb, Orange und Pink sind völlig daneben. Schwarz ist voll gut – am besten mit dem Motiv eines „angesagten“ Kongresses, etwa über L-Welse, Garnelen, Nano-Aquaristik oder Aquascaping, am coolsten natürlich von dem Treffen, auf dem man sich gerade befindet. Bei den Beinkleidern dominieren neben Jeans die Cargo-Hosen. Das sind jene Teile mit den unzähligen zusätzlichen Taschen, meist auf Oberschenkel- und Schienbeinhöhe. Herrlich, was man da alles unterbringen kann, vom Handy über Futterproben, Visitenkarten, Filterwatte oder Mitgliedsausweisen bis hin zu Haus und Autoschlüssel. Ärgerlich ist nur das lange Suchen in den über acht Taschen. Hier dominieren übrigens die Farben Oliv und Khaki, verleihen sie dem Träger doch einen gewissen Hauch von maskuliner Abenteuerlust. Bei „richtigen“ Abenteuern – zum Beispiel Fischfangreisen in Südamerika – wird gern die kürzere Version der Cargo-Hose getragen: Cargo-Bermudashorts. Allerdings bergen sie die gleichen Probleme, dazu gehören das umständliche Suchen nach Angelhaken und Köderwürmern, Insektenspray, Kaugummi und so weiter. Es gibt auch Badehosen in Bermuda-Form und Länge. Welcher Fischabenteurer will schon in einer altmodischen Dreiecksbadehose L-Welse im Rio Xingu fangen? Ein bisschen unpraktisch sind die langen Textilien aber schon. Beim Schnorcheln umflattern weite Beinkleider unsere sportlichen Schenkel. Nach dem Schwimmen lässt man die feuchten weiten Dinger gern auf der Haut trocknen, man ist ja hart im Nehmen. Der Urologe in der Heimat freut sich dann später über einen Besuch. Bleibt noch zu erwähnen, dass reisefreudige Aquarianer ihre von zu Hause mitgebrachten, getragenen Shirts und Hosen oft an nette einheimische „Fischhelfer“ – meist Kinder und Jugendliche – verschenken. Das schafft nämlich Platz im Koffer für aquaristische Mitbringsel. Und zu Hause warten ja längst neue Shirts – am besten in Schwarz. Gut, dass wir Kerle unabhängig von irgendwelchen Moden sind! Reinhold Wawrzynski