Bevor die Jungfische vieler Eierlegender Zahnkarpfen schlüpfen, verbringen die befruchteten Eier mehrere Wochen oder gar Monate im trockenen Boden des verdunsteten Laichgewässers.

Aquarianer lassen diese Fische gern in Torf ablaichen, der sich dann – leicht feucht – bis zum vorhersagbaren Schlupftermin ganz einfach aufbewahren lässt.

Auch der hier abgebildete kleine Kap Lopez (Aphyosemion australe) ist aus einem Torfansatz geschlüpft.

Reichlich mit Salinenkrebs-Nauplien gefüttert, musste er nach wenigen Tagen aus der Schlupf-Plastikdose in einen engen Wassertropfen umziehen. Natürlich wurde er wenige Minuten später wieder befreit, aber zunächst einmal saß er in dieser „Einzelzelle“.

Das Foto entstand spontan und mit wenigen Hilfsmitteln. Zum Einsatz kam das Canon-Kit-Objektiv, verkehrt herum, also in Retro-Stellung, vor die Kamera gehalten. Die Kulisse bestand aus einem Wassertropfen auf einem Amaryllis-Blatt. Das Fischlein wurde mittels Spritze angesaugt und behutsam in den Tropfen gesetzt. Aufgrund der optischen Verzerrungen war es zuerst gar nicht zu sehen, dann aber schwamm es genau in den scharfen, gut einsehbaren Teil des Wassertropfens.

Ist es nicht beeindruckend, wie sich die Oberflächenspannung des Wassers auf kleine Lebewesen auswirkt?

Christian Skibbe