Nach einem Umzug 2004 reichte unser textilverstärkter Druckluftschlauch von der Länge her für den Wasserwechsel nicht mehr aus, und wir kauften in einem Baumarkt einen transparenten Gartenschlauch als Meterware. Nach den ersten Wasserwechseln wunderten wir uns noch über das seltsame Verhalten unserer Fische. Erst als nach einem größeren Wassertausch unsere 16 bis 20 Zentimeter langen Prachtschmerlen (Chromobotia macracanthus) unübersehbare Vergiftungserscheinungen zeigten, überprüften wir die Wasserwerte in dem Aquarium. Sie waren katastrophal, es war kein Wunder, dass die Fische sich nicht wohl fühlten. Natürlich erfolgte sogleich ein erneuter Wasserwechsel, der allerdings keine Verbesserung bewirkte. Daraufhin testeten wir die Werte des Wassers direkt aus der Leitung und am Schlauchausgang. Es war erschreckend, wie der langsame Durchfluss durch einen 25-Meter-Schlauch die Parameter dermaßen negativ verändern konnte! Offenbar waren die Weichmacher in dem Schlauch noch in einem Umfang präsent, der die Wasserwerte drastisch verschlechtern konnten. So schien uns dieser Schlauch nur noch für das Wasserablassen geeignet, in der aquaristischen Praxis nicht sehr sinnvoll. Ein Umtausch von Meterware ist in aller Regel leider nicht möglich, also landete der Schlauch schlussendlich auf dem Müll. Somit können wir nur dazu raten, lebensmittelechte oder aquarientaugliche Schläuche zu verwenden, selbst wenn sie deutlich teurer sind, und bei neuen Schläuchen die Wasserwerte zumindest in der ersten Zeit regelmäßig zu kontrollieren. Bei dieser Gelegenheit aber auch noch kurz ein paar Optimierungsmöglichkeiten für die von Petra Fitz beschriebene Methode. Statt der von ihr abgebildeten, eher behelfsmäßig anmutenden Schlauchbefestigung lässt sich ein Schwanenhals-Rohr verwenden, das über den Rand des Waschbeckens respektive der Badewanne oder über den Balkonablauf gehängt wird. Wir legen den Ablaufschlauch in die Dusche und lassen das abgepumpte Wasser dort hineinlaufen. Auch das Ansaugen lässt sich vermeiden, indem man den Ablaufschlauch einfach auf den Filterauslauf steckt. Das ist bei motorbetriebenen Innenfiltern genauso möglich wie bei Außenfiltern und hat den Vorteil eines pumpenunterstützten (und damit schnelleren) Ablaufs. Außerdem werden durch das vorgeschaltete Filtermaterial keine Jungfische oder Minigarnelen versehentlich abgesaugt. Sollte sich am Filterauslauf kein geeigneter Schlauch anbringen lassen, kann man ebenso gut einen separaten, motorbetriebenen Innenfilter mit Schaumstoffpatrone verwenden. Ein weiterer Vorteil dieser Verfahrensweise besteht darin, dass diese Filter eine bestimmte Wasserhöhe benötigen. Wird sie unterschritten, laufen sie trocken und unterbrechen das Ablassen des Wassers. Damit kann der Wasserstand nicht in kritische Tiefen fallen. Beim Auffüllen wird der Schlauch an den Anschluss der Brause in Dusche oder Badewanne angeschraubt und mit seinem freien Ende wiederum mittels Schwanenhals- Rohrstück ins Aquarium gehängt. Bei Waschbecken gibt es sicher ebenfalls Möglichkeiten, über Adapterstücke einen Schlauch anzuschließen. Damit kann man in kürzester Zeit auch mehrere Aquarien füllen. Die Gefahr des Überlaufens bleibt aber bestehen, insbesondere wenn man sich in der Zwischenzeit anderweitig beschäftigt. Selbst Flüssigkeitswarner sind eigentlich nicht sehr nützlich. Lösen sie aus, ist schon einiges Wasser übergelaufen! Da hilft es nur, stets Handtücher schnell und in genügender Zahl zur Hand zu haben …
Bernd Poßeckert