Mit der Zeit wuchsen die Wurzeln aus den Kästen in das Aquarium und bildeten in deren Schatten Geflechte. Dieses Becken existiert schon lange nicht mehr, aber da meine Aquarien im vollgestopften Arbeitszimmer teils unter (Dach-)Fenstern stehen, bot sich an, Stecklinge verschiedener Landpflanzen einzusetzen, ähnlich wie es Andreas Spreinat in seinem Artikel „Nitrat entfernen mit dem Fensterblatt“ beschreibt. Besonders die Efeutute (früher Scindapsus, heute Epipremnum) entwickelte sich gut und wuchs nicht nur an Kletterhilfen am Fenster, sondern sogar als Unterwasserpflanze in eines der Bassins hinein. Die Nitrat- Konzentration liegt in meinen Aquarien regelmäßig unterhalb der Nachweisgrenze der Teststäbchen (nur nach großen Wasserwechseln mit Leitungswasser ist die Konzentration höher), wobei ich den Anteil der klassischen Wasserpflanzen an der Nährstoffzehrung nicht bestimmte. Einer der Behälter beherbergt eine Gruppe Anabas, die starke Fresser sind und selbst vor Javafarn nicht Halt machen, die Efeutute rührten sie aber nicht an (sie gingen weder an die Wurzeln noch an die Ranken im Aquarium). Allerdings bekam ich nacheinander in mehreren Aquarien mit Efeutute – und nur in diesen Becken – Probleme mit „Blaualgen“ (Cyanobakterien), die in teilweise dicken Teppichen an der Wasseroberfläche schwammen. Das geschah immer im Sommer, wenn die Lichtfülle die Epipremnum zu rasan- tem Wachstum veranlasste (im Winter stagnierte es häufig), und endete stets dann, wenn ich nicht nur die Cyanobakterien größtenteils, sondern auch die Efeutute entfernte oder zumindest auf höchstens zehn Prozent der Biomasse zurückschnitt. – Meine Hypothese: Cyanobakterien können Luftstickstoff statt Nitrat oder Ammonium verwenden und hatten dadurch gegenüber anderen Pflanzen in den durch die Efeutute praktisch nitratfreien Aquarien einen Vorteil. Sollten also bei dem einen oder anderen Leser, der es mit einer Pflanzenkläranlage versucht, Cyanobakterien überhandnehmen, empfehle ich einen Rückschnitt der Landpflanzen. Klaus de Leuw