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Die Unterordnung der Drachenkopffische (Scorpaenoidei) ist berühmt und berüchtigt. Ohne Drachenköpfe ist z. B. eine Bouillabaisse nicht denkbar, ohne Feuerfische müssten Schau-Aquarien und Meerwasser-Liebhaber auf echte Attraktionen verzichten, aber Drachenkopffische haben Giftstacheln und bei manchen von ihnen, den Eigentlichen Steinfischen (Synanceiinae), können Stiche für uns Menschen tödliche Folgen haben. Ins Süßwasser gehen Drachenkopffische gewöhnlich nicht, nur eine australische Art der Unterfamilie Tetraroginae (Notesthes robusta) ist zum reinen Süßwasserfisch geworden, einige weitere sind euryhalin, können also zwischen Süß- und Meerwasser pendeln.
In der Systematik der Drachenköpfe gab es aktuell einige Umbrüche (Smith et al. 2018). Traditionell unterschied man zahlreiche eigenständige Familien, die aufgrund der Entdeckung einer Knochenstruktur im Schädel – dem „Tränensäbel“ (englisch: lachrymal saber) – nicht länger aufrechterhalten werden, sondern in den Rang von Unterfamilien innerhalb der Familie der Steinfische (Synanceiidae) zurückgestuft wurden. Das geschah auch mit der früher eigenständigen Familie der Stirnflosser (Tetrarogidae), in der 43 Arten in aktuell 18 Gattungen zusammengefasst werden und die nun nur noch eine Unterfamilie darstellt, Tetraroginae. Sie ist gekennzeichnet durch einen zusammengedrückten Körper, Kopfstacheln, ein bewegliches Tränenbein, eine Haut an der Kiemenöffnung, die nicht breit mit dem Isthmus verbunden ist, und die unteren Brustflossenstrahlen, die nicht von anderen Brustflossenstrahlen getrennt sind (Poss 1999).
Zur Unterfamilie Tetraroginae gehört auch Neovespicula depressifrons, eine Art, die weit im indopazifischen Raum verbreitet ist. Sie erreicht eine Länge um 10 cm und lebt gewöhnlich im Meer. Aber die 2–3 cm langen Jungtiere werden oft in großer Zahl im Süßwasser der Unterläufe größerer Flüsse und im Brackwasser gefunden und gelangen so in den Zierfischhandel. Auch bei Aquarium Glaser tauchen sie gelegentlich auf. Es sind interessante und leicht zu pflegende Tiere, die jedoch kleine Fische fressen und auf Dauer nicht in Süßwasser gepflegt werden können, sondern Brack- oder Seewasser benötigen. Zur Eingewöhnung reicht man Lebendfutter aller Art, später fressen die Tiere auch Frostfutter. Beim Fang muss man gut aufpassen, dass man nicht gestochen wird. Der Stich ist gewöhnlich nicht gefährlich (außer, wenn eine Allergie besteht), aber sehr schmerzhaft.
Frank Schäfer