Anemonenfische werden schon lange nachgezogen. Das Sortiment an Nachzuchttieren ist groß, und einige Farmen spezialisierten sich auf die Gattung Amphiprion. So war es nur eine Frage der Zeit, bis man gezielt bestimmte Farbvarianten vermehrte. Nach den hier vorgestellten und weiteren Zuchtformen von A. percula stieg in den vergangenen Monaten die Nachfrage kräftig an.

Die in Liebhaberkreisen als „Designertiere“ bezeichneten Varianten sind weltweit begehrt. Züchter konzentrierten sich darauf, gezielt Farbmutationen, die auch in der Natur vorkommen, miteinander zu kreuzen und so bestimmte Merkmale herauszuzüchten. Die ersten Platin-Anemonenfische wurden in den USA zu Stückpreisen von bis zu 1.000 Dollar angeboten.

Bei A. percula „Platinum“ ist ein Großteil der ursprünglichen Färbung zugunsten des von den Querbinden stammenden Weißanteils zurückgebildet. Die Tiere zeigen nur noch einen orangefarbenen Kopf. Bei A. percula „Picasso“ ist noch ein großer Orangeanteil der Körperfärbung vorhanden. Die Tiere fand ich im „Meerwassercenter Menzel“, das mir freundlicherweise die Bilder zur Verfügung stellte. Beide Formen stammen aus der firmeneigenen Zucht.

Durch verstärkte deutsche Nachzuchtbemühungen werden die ungewöhnlichen Farbvarietäten künftig sicher zu deutlich erschwinglicheren Preisen erhältlich sein. In der Meerwasserszene diskutiert man zurzeit hitzig, ob Zuchtformen überhaupt ihren Platz im Riffaquarium haben. Meinungen dazu ­findet man zuhauf in diversen Internetforen. Ich denke, dass diese Formen ihre Berechtigung haben. Solange es sich nur um Farbzüchtungen und nicht um Qualzuchten handelt, sollte jeder Liebhaber selbst entscheiden, was ihm gefällt. Sind Guppy, Platy, Molly, Skalar, Koi und viele andere nicht ebenso entstanden und heute in der Aquaristik weit verbreitet und weitgehend akzeptiert?

Manche der neuen Anemonenfischvarianten finde ich sehr attraktiv, etwa den Picasso-Clownfisch. Alle Zuchtformen von A. percula sind einfach zu halten, die Tiere passen mit einer maximalen Länge von etwa sechs Zentimetern gut in Aquarien ab 150 Litern Inhalt und sind auch bestens für Riffbecken geeignet.

Autor: Daniel Heerz