Angehörige der Unterfami­lie Loricariinae, zu der ‚die‘ Hexenwelse gehören, haben ­eine kleine, aber stabile Fan­gemeinde erobert und gehören damit zu den regelmäßigen ­Importen. Dabei handelt es sich allerdings fast ausschließlich um wenige Arten aus den Gattungen Loricaria, Rineloricaria und Hemiloricaria.

Nun gelang dem Butzbacher Importeur Oliver Frank (OF Aquaristik) der Import von ­Paraloricaria commersonoides aus Argentinien. Die Tiere, vom Exporteur als Paraloricaria ­vetula verschickt, wurden im Río Uruguay in der argentinischen Provinz Misiones gefangen. Die Herkunft zusammen mit dem typischen Zeichnungsmuster – P. vetula sollte deutlich kontrastreicher hellgrau und schwarz gezeichnet sein – erlaubt es jedoch, die Tiere als P. commersonoides zu identifizieren.

Obwohl man bisher erst wenig zur Ökologie dieser Fische weiß, deutet die ‚zerfaserte‘ Lippenstruktur zusammen mit ersten Aquarienbeobachtungen stark darauf hin, dass sie bevorzugt auf Sandflächen leben, so wie es die Vertreter der besser bekannten Gattung Loricaria tun.

Da es sich um Loricaria-Verwandte handelt, können wir damit rechnen, dass wir es bei den Paraloricaria-Arten ebenfalls mit ­Lippenbrütern zu tun haben, doch steht der Beleg ­dafür noch aus.

Für die Haltung und für einen Nachzuchtversuch dürfte ein etwas größerer Behälter mit riesiger Grundfläche erforderlich sein, maßen die, vermutlich ausgewachsenen, importieren Tiere doch etwas mehr als 45 Zentimeter Totallänge! Dafür sollten geringere Wassertemperaturen um 20 °C, am besten mit jahreszeitlicher Schwankung, ausreichen.

Die Ernährung dürfte mit nicht zu feinem Frostfutter und handelsüblichem Trockenfutter unproblematisch sein, solange sie in für Tiere dieser Größe ausreichender Menge erfolgt.

Mein Dank für die Unter­stützung bei der Identifikation geht an Norman Behr.

Sandor Tüllmann