Der Dosator besteht aus einem skalierten Düngemittelbehälter, einem Kolben mit Steigrohr und Überlauf, Dosierringen für unterschiedliche Aquariengrößen und Düngersorten (S7/V30) sowie einer Membran, die unten an dem Düngemittelbehälter angebracht wird. Im Lieferumfang sind außerdem zwei semipermeable Membranen enthalten; sie haben die Eigenschaft, reines Wasser (H2O) nur in einer Richtung passieren zu lassen. Die Natur ist um Ausgleich bemüht, und das haben sich die Tüftler von Dennerle zunutze gemacht: Im Aquarienwasser herrscht eine relativ geringe Salzkonzentration (Ionenkonzentration), in den Düngerlösungen eine sehr hohe (gelöste Düngersalze). Da die Ionen (Düngersalze) nicht durch die Membran in das Aquarienwasser gelangen können, wird der Ausgleich dadurch hergestellt, dass Wasser aus dem Aquarium durch die Membran in die Düngemittellösung diffundiert, was die Ionenkonzentration der Düngerlösung herabsetzt. Praktisch heißt das, dass das Flüssigkeitsvolumen in der „Düngemittelkammer“ zunimmt und die Düngemittel- Lösung in dem Steigrohr nach oben gedrückt wird. Über einen Überlauf gelangt die Nährstofflösung dann tropfenweise in das Aquarium. Der Vorgang endet, wenn der Ausgleich (gleiche Ionenkonzentration in Düngemittelbehälter und Aquarienwasser) hergestellt oder der Unterschied der Ionenkonzentrationen zwischen Aquarium und Düngemittelbehälter nicht mehr groß genug ist, um Wasser durch die Membran diffundieren zu lassen.
Da ich gerade mein 270-Liter-Würfel-Aquarium (65 x 65 x 65 Zentimeter) neu eingerichtet hatte, wollte ich diese Düngemethode gleich ausprobieren. Mit dem Dennerle- Düngekonzept (S7, E15 und V30) musste man bisher einmal pro Woche Vitalstoffe (S7 VitaMix, füssig), am 15. eines Monats Eisentabletten (E15 FerActiv) und am 30. den Volldünger (V30 Complete, flüssig) dosieren. Der Dosator wurde für die Düngung von S7 und V30 entwickelt. Will man beide Flüssigdünger automatisch dosieren, benötigt man zwei Dosatoren, bei ausschließlicher Düngung mit V30 genügt einer1. Da ich mich für die Düngung mit S7 und V30 entschied, benötigte ich zwei Dosatoren. Der Aufbau ist ausführlich beschrieben und ganz einfach: Über die mitgelieferten Dosierringe für S7 und V30 wird die nötige Membranfläche (für Becken von 50 bis 300 Litern Inhalt) festgelegt. Man wählt den passenden Dosierring aus und klebt ihn auf die nicht bedruckte Seite der Membran. Dann wird der Düngemittelbehälter bis zur entsprechenden Markierung (bei mir 250 Liter) mit S7 oder V30 gefüllt. Anschließend wird der Kolben so weit in den Düngemittelbehälter geschoben, bis die Luft vollständig entwichen ist und die Düngelösung zwei bis drei Zentimeter im Steigrohr emporgestiegen ist. So vorbereitet, wird der Dosator im Aquarium platziert. Die Oberkante muss dabei mindestens einen Zentimeter über den Wasserspiegel reichen. Dennerle gibt an, dass die Düngung – je nach Füllmenge und Dünger – nach ein bis zwei Tagen beginnt. An meinem S7-Dosator war der erste überlaufende Tropfen schon nach drei Stunden zu sehen, beim V30-Dosator war zu diesem Zeitpunkt die Flüssigkeitssäule um etwa einen Zentimeter gestiegen. Nach weiteren drei Stunden lief auch der V30-Dosator über. Die Dosatoren sollen je nach Dünger alle sieben (S7) und alle 30 Tage (V30) neu befüllt werden. Die Notwendigkeit der Neubefüllung soll auch dadurch angezeigt werden, dass die Düngemittellösung an Farbe verliert. Bei mir war aber auch nach sieben Tagen der Dünger im S7-Dosator noch deutlich braun. Dennoch wechselte ich den Inhalt der Vorratskammer aus. Dabei spülte ich die restliche alte Düngemittellösung in das Aquarium (so auch angegeben), so wird nichts verschwendet. Schnell ist die Neubefüllung erledigt. Die Düngemittellösung beim V30-Dosator war nach vier Wochen schon viel heller als zu Anfang. Allerdings war die Entfärbung auch bereits nach drei Wochen deutlich. Es ist in meinen Augen besser, nicht nach der Farbe zu gehen, sondern nach der Zeit (alle sieben und 30 Tage Neubefüllung). Beide Dosatoren arbeiteten bis zum Neubefüllungszeitpunkt (überlaufende Düngerlösung). Beim S7-Dosator war nach vier Neubefüllungen das Aufschieben der Düngemittelkammer schon etwas schwergängig. Hier half ein Vaseline-Anstrich des Dichtungsrings. Weitere mögliche Verschleißteile sind die Saugnäpfe, die ich bei jeder Befüllung lösen muss (weil ich außerhalb des Aquariums befülle), und die Membran. Sie setzt sich mit der Zeit durch Besiedelung mit Kleinstlebewesen zu und verliert dann an Durchlässigkeit.
Zur der Standzeit der Membranen gab mir Carsten Gretenkord (Entwicklungsleiter bei Dennerle) genaue Informationen: Sie hängen stark von den Bedingungen im Aquarium ab (Veralgung, Biofilmbildung, Ausfällung; Vorhandensein oder Fehlen von Aufwuchsfressern ...). Im Testlabor, in einem „normalen“ Gesellschaftsbecken, hielten die Membranen zwei bis vier Monate. Befüllt man die Dosatoren neu, kann man die Membran vorsichtig unter fließendem Wasser reinigen. Dabei sollte man aber keinen harten Putzschwamm oder Reinigungsmittel verwenden, sondern besser „weiche“ Finger und Schwämme! Die Reinigungsarbeit an den Membranen werden dem Aquarianer zum Teil von der Reinigungstruppe seines Aquariums abgenommen: Schnecken, Welse und Garnelen mögen auch die Algen und den Biofilm auf den Membranen und helfen so, die Standzeiten zu verlängern. Bei mir entfärbte sich nach neunwöchigem Betrieb die Düngelösung im V30- Dosator nach der Neubefüllung kaum. Auch die Pflanzen wuchsen schlechter. Ein Blick auf den Überlauf zeigte es dann auch: Zeit für den Membranwechsel! Eine Woche später musste die Membran des S7-Dosators ebenfalls erneuert werden. Steht ein solcher Wechsel an, wird man feststellen, dass dem Dosator zwar eine zweite Membran beiliegt, ein zweiter passender Dosierring aber nicht. Auch hierfür hat Gretenkord einen Rat: Hat man zwei Dosatoren im Einsatz – von Dennerle empfohlen – nimmt man einfach den Dosierring aus der anderen Packung, der bisher nicht verwendet wurde (beim S7-Dosator ist ja der V30-Dosierring nach wie vor unbenutzt, und beim V30- Dosator findet sich noch der passende S7-Dosierring). Bei Verwendung nur eines Dosators mit V30 gibt es drei Möglichkeiten: Man kann sich aus dem Dosierring mit dem Dennerle-Logo (S7-Dosierring für 300 Liter) mittels scharfem Messer eine passende Öffnung schneiden und ihn dann verwenden. Dazu ist es sinnvoll, den Innenring des ersten verwendeten Dosierrings aufzuheben und als Muster zu benutzen. Oder man nimmt einen kleineren Dosierring und vergrößert die Öffnung. Die letzte Möglichkeit besteht darin, einfach den nächstgrößeren Dosierring zu benutzen. Gretenkord meint, dass eine leichte Überdosierung nicht schädlich ist, denn man bewegt sich ja bei der Düngung in einem „Nährstofffenster“, weshalb man nichts verkehrt macht, wenn man beispielsweise statt des 200er-Dosierrings den 250er nimmt. Membrane, Dosierringe, O-Ringe und Saugnäpfe gibt es bei Bedarf preiswert als Ersatzteile zu kaufen. Mit dem Ergebnis der „kontinuierlichen“ Pflanzendüngung mit zwei Dosatoren (für S7 und V30) bin ich sehr zufrieden. Das erst fünf Wochen alte Aquarium wirkt schon recht üppig grün. Die Pflanzen wachsen gut und die Algen schlecht – so schlecht, dass ich von meinem ursprünglichen Putztrupp (zehn Otocinclus affinis und zehn Helmschnecken) die Hälfte der Tiere wieder entfernte, da nicht alle satt wurden und aus lauter Hunger schon meinen Aponogeton ulvaceus anfraßen … Einen Nachsatz kann ich mir allerdings nicht verkneifen: Bedenkt man das Prinzip des Dosators genau, wird klar, dass die Düngemitteldosierung keineswegs vollkommen gleichmäßig ist. Zu Beginn ist der Unterschied der Ionenkonzentrationen – und damit das treibende Gefälle für die Diffusion des Wassers in den Düngemittelbehälter – am höchsten. Somit ist dann auch die Wassermenge, die durch die Membran diffundiert, anfangs maximal. Auch die überlaufende Düngemittellösung ist zuerst noch fast nicht mit Wasser verdünnt, also hoch konzentriert. Im Lauf der Zeit nehmen das treibende Gefälle und auch die hineindiffundierende Wassermenge ab, denn die Düngemittellösung wird immer weiter verdünnt. Somit läuft mit der Zeit immer weniger Düngemittellösung über, und sie enthält immer weniger Nährsalze. Also geht die absolut dosierte Nährsalzmenge mit der Zeit zurück. Das hat mir so auch Gretenkord bestätigt. Einig waren wir uns aber, dass diese Art der Düngerdosierung in jedem Fall viel natürlicher und besser ist als die „Stoßdüngung“ alle sieben oder 30 Tage. Petra Fitz 1) Wird nur mit V30 gedüngt, verdoppelt sich die nötige Düngemittelmenge. Der Dosator ist dann für Aquarien von 25 bis 150 Litern Inhalt geeignet. Petra Fitz

Dennerle Dennerle GmbH (www.dennerle.com)

Dosator, stromloser Dünge- Automat für Aquarien; gleichmäßige, permanente und bedarfsgereichte Nährstoffzufuhr für ein ausgeglichenes Pflanzenwachstum in Aquarien von 50 bis 300 Litern Inhalt. Geeignet für Volldünger V30 Complete und Spurenelemente S7 VitaMix. Automatisierte Langzeitdüngung entsprechend dem Osmose-Prinzip, gibt dauerhaft Nährstoffe zu (V30 30 Tage, S7 sieben Tage) und hemmt den Algenwuchs. Mit optischer Nachfüllanzeige. Empfohlener Verkaufspreis 12,99 €