Ein weiterer Effekt: Flocken, Granulat oder gefriergetrocknetes Lebendfutter nehmen mit der Zeit Feuchtigkeit aus der Umgebung auf, insbesondere, wenn der Futterautomat – wie vorgesehen – oberhalb der Wasseroberfläche steht, denn dort ist die Luftfeuchtigkeit naturgemäß besonders hoch. Kurz, so richtig traute ich bisher keinem dieser Automaten. Zum Glück habe ich freundliche Nachbarn, die ihre Arbeit bislang gut machen und nicht dem gefürchteten Laien-Fütterungs-Syndrom unterliegen: „Die haben doch so hungrig ausgeschaut, da hab ich noch mal die gleiche Menge ... und dann noch mal ...“ Sie kennen das bestimmt. Aber leider stehen diese lieben Leute nicht immer zur Verfügung, also musste doch wieder ein Futterautomat her. Und siehe da, diese Geräte haben sich in den letzten Jahren richtig „gemausert“! Der Steward-Rondo von Dohse-Aquaristik wartet sogar mit einer integrierten Heizung auf, die das geschilderte Anfeuchten der Futters verhindert. Seine Programmierung ist einfach, es gibt drei Knöpfe: Links wird die Zahl der täglichen Fütterungen eingestellt (in Stunden, „3“ heißt also „alle drei Stunden“). Der Knopf in der Mitte löst eine Fütterung per Hand aus, und rechts stellt man die Zahl der Umdrehungen der Futtertrommel pro Fütterung ein. Ein weiterer, seitlich etwas versteckter Knopf schaltet den Lichtsensor ein und aus. Ist er gedrückt, wird nachts durchgefüttert, ist er es nicht, dreht sich die Trommel nur bei Licht. Das Ganze wird – zeitgemäß – durch einen Mikrochip gesteuert, und tatsächlich funktioniert alles wie angegeben. Übrigens probierte der Tester den Rondo auch an einem teilweise offenen Meeresaquarium aus. Schlimmer geht’s nicht, denn Salzwasser (oder der Salzdampf über der Wasseroberfläche) neigt dazu, sich überall niederzuschlagen. Auch das bewirkte kein Verkleben des Futters. Kurz, das Teil funktioniert tadellos. Aber ich empfehle, dass Sie vor dem ersten Einsatz selbst einen Test vornehmen. Füllen Sie das Futter in die Trommel und lassen sie dann ein paar Mal laufen, etwa so oft, wie Sie es für den Urlaub planen. Dann prüfen Sie, ob das dem entspricht, was Sie tatsächlich verfüttern wollten. Je öfter sich die Trommel dreht und je geringer die jeweilige Menge ist, die verabreicht wird, desto genauer ist auch die Gesamtmenge, die am Ende in das Aquarium fällt. Das liegt daran, dass aufgrund des meist ein bisschen unregelmäßig strukturierten Futters die Portionen bei jeder Umdrehung nie genau gleich groß sein können. In meinem Becken störte mich das nicht, denn ich pflege auch Grundfische, die ja ebenfalls etwas abbekommen sollen. Daher mische ich mein Futter aus Flocken und Granulat. Das Granulat fällt zügig auf den Boden, die Flocken sind für die Fische in den oberen Wasserschichten gedacht. Denken Sie auch daran, dass manche Fische sehr flink sind. Verfüttern Sie nur eine sehr kleine Menge, dann kommt möglicherweise nichts davon unten an, weil „die da oben“ einfach schneller waren. Man muss abwägen, welche Strategie die beste ist. Aber wie Sie sich auch entscheiden, „der Steward“ macht’s! Mein einziger Kritikpunkt: Der Automat ist ein wenig laut. Sobald die Trommel anläuft, hört man ein Schnarren, verursacht vom Getriebe des Antriebsmotors. Das hätte man vermutlich auch leiser hinbekommen. Aber Sie sind ja ohnehin im Urlaub, und da hören Sie das gar nicht ... Werner Baumeister

Dohse Aquaristik KG (www.dohse-aquaristik.de) Futterautomat Steward Rondo: Abmessungen 85 x 118 x 170 cm; Gewicht 600 g; Futtermenge maximal 100 g; Netzgerät-Input 230 CV, Output 9 V; Leistungsbedarf ca. 2,5 W. Empfohlener Verkaufspreis 49,99 €