Produkt des Monats 03/2012

Algenblätter von Dennerle

Erst vor wenigen Monaten stieß ich auf dieses Futter, obwohl es Algenblätter als „Snacks“ für Aquarienfische wohl schon länger gibt. Auf der Suche nach alternativer Nahrung für herbivore Fische (Pflanzen- und Algenfresser) fand ich im Internet den Tipp mit den Blättern.

Bei meinen Pflanzen-, Algen- und Aufwuchsfressern handelt es sich hauptsächlich um Harnischwelse der Ancistrus-Verwandtschaft. Bisher hatte ich sie mit verschiedenen Futtertabletten pflanzlichen Ursprungs und mit dem üblichen „Aquarianergemüse“ – Salatgurken, Zucchini, Rosenkohl und Erbsen – versorgt.

Zunächst suchte ich, wie im Internet empfohlen, asiatische Food-Shops auf, um mich mit getrockneten Algen einzudecken, doch gab es in den Läden keine Trockenware. Laut Aussage der Inhaber sei der Verkauf getrockneter Algen nicht mehr statthaft. (Frische Meeresalgen wurden mir wohl angeboten.)

Zum Glück fand ich dann in einem Bestell-Shop die Dennerle-Algenblätter – natürlich getrocknet. Sie bestehen zu 100 Prozent aus Algen, sollen farbverstärkend wirken sowie reich an Vitaminen und Spurenelementen sein. Ein gewisser Jodgehalt sorgt für eine gesunde Schilddrüsenfunktion.

Die wiederverschließbare Verpackung enthält 80 fünf mal fünf Zentimeter große Blätter. Drei oder vier Mal in der Woche verfüttere ich einzelne Blätter als Ergänzungskost.

Die Nahrungsaufnahme erfolgt bei den einzelnen Pflanzen- und Algenfressern ja recht unterschiedlich. Da das Futter sehr leicht ist, schwimmt es an der Oberfläche. Man kann die Blätter für Bodenbewohner mit Steinchen beschweren, das geht ganz gut. Zu diesem Zweck eignen sich aber auch meine selbst erfundenen Futterröllchen (siehe DATZ 11/2008).

Dennerle bietet eigens eine Yady-Futterzange an. Die damit eingeklemmten Blätter lassen sich mittels Saugnapf exakt in jener Wasserregion fixieren, in der die Fische am liebsten fressen. Das Aussehen der Zange ist sicher Geschmacksache, ihre Funktion aber einwandfrei.

Meist weiche ich die Algenblätter vor dem Verfüttern in einem Glas Wasser so lange ein, bis sie untergehen. Mit etwas Kneten und Drücken erfolgt das nach gut einer Minute. Man kann die kleinen Quadrate natürlich auch zerschneiden, zerreißen oder zerbröseln, je nach zu erfreuender Fischart.

Gießt man das Wasser mit den zerkleinerten Blättern ins Aquarium, treiben die Stückchen ähnlich umher wie Futterflocken. So kommen vor allem Lebendgebärende Zahnkarpfen und Salmler auf ihre Kosten.

Meine Ancistrus (verschiedene Arten und Zuchtformen) lieben diese Nahrung. Ein Blatt für fünf halbwüchsige Welse von etwa sechs Zentimetern Länge verschwindet über Nacht. Jungfische von zwei bis drei Zentimetern Länge besetzen auch tagsüber ein Futterblatt so heftig, dass man kaum noch etwas davon sieht.

Außerdem eignet sich das stark zerkleinerte Algenfutter gut für die Aufzucht algenfressender L-Welse und Sturisoma-Arten. Ich konnte die Blätter bisher erfolgreich bei L 181, L 183 und L 162 verwenden. Allesfresser wie L 46 und L 134 knabberten nachts zwar ebenfalls daran, fraßen sie aber nie ganz auf.

Auch weitere omnivore Welse, so Schilbe intermedius oder Platydoras costatus, verschmähen das Dennerle-Produkt nicht. Westafrikanische Cichliden wie Pelvicachromis pulcher oder Hemichromis bimaculatus zeigten sich auch nicht abgeneigt.

In richtige Fressmaschinen beim Verfüttern dieses Spezialfutters verwandelten sich meine Malawisee-Buntbarsche. Als besonders gierig erwies sich Maylandia estherae. Ein mit langer Futterpinzette angebotenes Futterblatt wurde mir buchstäblich aus den Fingern gerissen. Ich musste die Pinzette fest zusammendrücken, um das Blatt festzuhalten, aber nach kaum zehn Sekunden hatten die Cichliden ihre Beute förmlich zerfetzt. Die Meute stürzte sich selbst auf etwas größere Brocken, die einzelnen Gierhälsen noch aus dem Maul hingen, ehe sie sie zerkauen und schlucken konnten!

Seitdem ich meine Fische mit „Yady Gold Snacks“ verwöhne, kommen sie mir vitaler und lebhafter vor. Zudem stellte sich bei den Harnischwelsen, selbst bei heikleren Arten, öfter Nachwuchs ein. Die Fische machen einen gesunden Eindruck.

Sogar mein 35 Zentimeter langer Hemibagrus nemurus, ein asiatischer Raubwels, verschlingt ab und zu ein eingeweichtes Algenblatt. Womöglich will er etwas für eine ausgeglichene Schilddrüsenfunktion tun?

Autor: Reinhold Wawrzynski

Dennerle GmbH
(dennerle.com)

Algen-Futterblätter „Yady Gold Snacks“, artgemäßes Ergänzungsfutter für algenfressende Aquarienfische, 80 Portionsblätter, empfohlener Verkaufspreis 10,45 €