ecoEcoSphere Europe

(www.ecospheres.de)

Modelle mit rundem oder ovalem Glaskörper; von zehn Zentimetern Durchmesser (mit zwei bis vier Garnelen) bis hin zu 23 Zentimetern (mit 30 bis 35 Garnelen). Empfohlener Verkaufspreis der hier vorgestellten Variante (zehn Zentimeter): 99 €

Die Idee ist nicht ganz neu, zieht aber nach wie vor in ihren Bann: ein geschlossenes Ökosystem, das außer der Zufuhr von Licht- und Wärmeenergie völlig autark ist, in dem sich die Bewohner gegenseitig erhalten. Schon 1829 experimentierte Nathaniel Bagshaw Ward mit Pflanzen, die in geschlossenen Flaschen gediehen, und ein versiegeltes Aquarium, das nach diesem Prinzip mit Wasserpflanzen, Schnecken, Goldfischen und Bakterien ausgestattet war, stellte 1849 Robert Warington vor. Es ­inspirierte Justus von Liebig 1852 zu seiner „Welt im Glase“ – die allerdings offenbar nicht so reibungslos funktionierte wie in der Theorie vorgesehen. Doch immerhin scheint sie die Einrichtung von Heimaquarien wesentlich befruchtet zu haben.

In den USA seit über 20 Jahren und seit Kurzem auch in Deutschland wird die EcoSphere hergestellt, ein geschlossener Glaskörper, der Salzwasser, Garnelen (wohl Halocaridina rubra), Algen, Bakterien, ein Gorgonienskelett, Steinchen und Schneckenhäuschen enthält – sowie einen Magneten, mit dem man mittels eines von außen angesetzten Gegenstücks die Glashülle von innen reinigen kann.

Führt man dem System genügend Licht und Wärme zu, erhält es sich jahrelang selbst. Die Algen produzieren Sauerstoff, den die Garnelen veratmen. Diese ernähren sich von den Algen und Bakterien. Letztere zersetzen organische Abfallstoffe und erschließen sie so wieder als Nährstoffe für die Algen. Kohlendioxid für deren Wachstum kommt von den Garnelen und den Bakterien.

Als Möglichkeit, von außen in diesen Kreislauf einzugreifen, bleibt nur die Wahl des Standorts, der genau die ideale Menge Licht und Wärme garantiert, denn beispielsweise bei zu viel Lichteinfall wachsen die Algen zu rasch, verbrauchen die Nährstoffe und lassen den pH-Wert ansteigen.

An Kritik an diesem System mangelt es nicht: Ist das eine artgerechte Haltung, so ganz ohne Verstecke für die Garnelen und ohne wesentliche Eingriffsmöglichkeiten für den Pfleger? Die in der mitgesendeten Anleitung angegebene „Lebensdauer“ der EcoSphere liegt bei durchschnittlich zwei bis drei Jahren – die Garnelen könnten aber unter optimalen Bedingungen älter werden und sollen dies in ausnahmsweise zehn Jahre und länger laufenden EcoSpheres auch bewiesen haben.

Durchaus berechtigte Einwände, allerdings: Auch in „normalen“ Aquarien gehen Tiere leider manchmal (und in Einsteigerbecken sogar sehr häufig) vor Erreichen ihrer möglichen Lebensspanne zugrunde. Und wann haben Sie das letzte Mal eine Tafel Frostfutter mit Hunderten umsonst gestorbener Mysis weggeworfen, weil sie vielleicht nicht mehr ganz einwandfrei aussah? Wie viele Artemien sterben im Süßwasser, weil sie nicht rasch genug von den Jungfischen gefressen wurden, für die sie vorgesehen waren?

Meiner Ansicht nach ist der Zweck, dem die Eco­Sphere dient, in der Lage,
als Gegengewicht zu den ethischen Bedenken in die Waagschale geworfen zu werden: Denn an dieser Welt im Kleinen lässt sich Kindern, aber auch Erwachsenen wirklich ganz hervorragend vor Augen führen und bewusst machen, wie unser Planet funktioniert, wie zerbrechlich er ist, aber auch wie wunderbar in seiner Harmonie. Und wer sich intensiver damit befasst, vermag durchaus lenkend einzugreifen, indem er die angemessene Lichtmenge und Wärme nach Bedarf variiert. Die EcoSphere auf meinem Schreibtisch jedenfalls gedeiht bis jetzt pro­blemlos, die Garnelen häuten sich und besitzen immer einen gefüllten Darmtrakt.

 

tagesLum-Light

(www.led-aquarium.com)

Empfohlene Verkaufspreise:

Tageslichtsimulator 2011: 119,00 €

Aqua LED Styl Light RGB (67,5 Zentimeter): 119,90 €

Netzteil NT2500: 21,89 €

Die Welt im Kleinen nachzustellen ist letztlich auch eines der Ziele der ­„üblichen“ Aquaristik. Viele Hobbykollegen stört es aber, morgens das knallige Licht einfach ein- und abends wieder auszuschalten – das nimmt einiges von der Illu­sion eines natürlichen Bio­topausschnitts. Daher ist es wünschenswert, den Verlauf des Tages mit seinen wechselnden Lichtfarben nachstellen zu können, mit Sonnenaufgang, Bewölkungsphasen und dem nächtlichen Mondlicht etwa. Mit den althergebrachten Leuchtmitteln ist dies nicht ganz einfach – moderne LED-Technik dagegen ist wie geschaffen für diesen Zweck.

Lum-Light bietet nun einen Tageslicht-Simulator an, der in Kombination mit geeigneten LEDs für beeindruckende Ergebnisse sorgt. Für unseren Test stand uns dafür die Aqua LED Styl Light RGB desselben Herstellers zur Verfügung. Die mit 32 Millimetern Höhe und zwölf Millimetern Höhe sehr schmale und daher am Aquarium
unauffällig anzubringende Leuchte gibt es serienmäßig von 37,5 Zentimeter (acht Watt) bis 112,5 Zentimeter (27 Watt), aber auch Sonderanfertigungen bis sechs Meter Länge sind möglich. Zudem ist das eloxierte Aluminiumgehäuse zu beiden Seiten noch einmal ausziehbar und kann so der Größe des Beckens angepasst werden. Allerdings besitzen die dafür vorgesehenen Alu-Schienen keine Arretierung – fährt man sie also zu weit aus, fallen sie irgendwann heraus. Das könnte kritisch werden, wenn die Leuchte einfach aufgelegt ist.

Außerdem lässt sich die Lampe jedoch auch durch ein mitgeliefertes Klebeband sicher fixieren, beispielsweise im Beleuchtungskasten, als alleinige oder als Zusatzbeleuchtung. Pro Meter sind ganze 360 LEDs mit einem Abstrahlwinkel von 70 Grad verbaut, und zwar spritzwassergeschützt in Silikon eingebettet. Da die Leuchte außerdem mit zwölf Volt arbeitet, besteht kein Risiko, im Fall der Fälle einen Stromschlag zu erleiden. An den Außenseiten befindet sich je eine Reihe weißer LEDs (wahlweise einmal warm white, einmal cool white; oder zweimal warm beziehungsweise cool white), deren Helligkeit reguliert werden kann. Sie rahmen eine mittig angebrachte Reihe von LEDs ein, die für Farbeffekte sorgen: 1,7 Millionen Farben sind möglich und werden durch den Tageslichtsimulator direkt angesteuert.

Den gibt es mit vier voreingestellten Programmen oder völlig frei programmierbar. Über einen (separat zu beziehenden) Adapter lassen sich mit ihm bis zu vier Leuchten steuern.

Die für den Tageslichtsimulator gelieferte Bedienungsanleitung lässt keine Wünsche offen, und so lässt sich das individuell gewünschte Programm für den Tag sehr einfach und komfortabel einstellen.

Der Effekt ist beeindruckend! Dementsprechend macht das Spielen an den Einstellungen viel Spaß, bis man das gewünschte Optimum für sein Becken gefunden und programmiert hat. Danach heißt es dann nur noch: Zurücklehnen und genießen!

Autor: Kriton Kunz