margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxDas Funktionsprinzip des Düngeautomaten „autoliquid“ von der Firma Eheim ist einfach und genial.
Der Automat verfügt über ein drehbares Vorratsgefäß, das den Flüssigdünger enthält, mit einem außen anliegenden Steigrohr. Das Gefäß ist verschlossen, und in der Ruheposition sickert etwas Flüssigdünger in das oben offene Rohr, laut Betriebs­anweisung etwa einen Zentimeter hoch.
Durch Drehen des Vorratsbehälters wird das Steigrohr entleert, vorzugsweise in das darunter stehende Aquarium. Dazu kann der Automat mit einer Klemmvorrichtung an einer Aqua­rienscheibe befestigt werden (bei Becken mit geschlos­sener Abdeckung muss sie ein wenig geöffnet werden). Alternativ kann der Automat auch mit Hilfe des mitgelieferten Klettbandes auf der Abdeckung befestigt werden, sodass der Dünger ins Aquarium gelangen kann.
In den Deckel meiner Aquarienabdeckung schnitt ich eine Öffnung, damit ich den Automaten auch bei geschlossenem Zustand betreiben kann. Die Befestigung am Beckenrand gelingt mit der mitgelieferten Klemmvorrichtung sehr gut. Allerdings musste ich auch hierfür ein Stück aus der Abdeckung ausschneiden.
Vor der Inbetriebnahme des autoliquid sind natürlich die mitgelieferten Batterien einzulegen, was ohne Werkzeug möglich ist. Dann geht es ans Programmieren der Uhr- und der Dosierzeiten. Was sich in der Anleitung zunächst kompliziert liest, erweist sich in der Praxis als simpel, nicht zuletzt dank dem Programmbeispiel, das der theoretischen Anleitung folgt. So sind die gewünschten Zeiten schnell eingestellt.
Als Nächstes ist das Vorratsgefäß mit Dünger zu ­füllen. Eheim empfiehlt dafür seinen „autoDünger“, ein Konzentrat, das „opti­-mal auf die Dosierung mit dem Düngeautomaten ab­gestimmt ist“. Die Dünge­ampullen muss man extra erwerben, da sie im Set nicht enthalten sind.
Zunächst zieht man den Vorratsbehälter vom Automaten in Längsrichtung ab und entfernt den grauen ­Verschlussstopfen. Dann leert man den Inhalt einer Ampulle in den Behälter, der anschließend mit Leitungswasser aufzufüllen ist, ohne dass er überfüllt wird, denn dann ist die Dosierfunktion nicht mehr gewährleistet.
Leider gibt es keine Markierung, die sagt, was „voll“ und was „zu voll“ ist (ich füllte so weit auf, dass der Behälter fast voll war). Fertig befüllt, wird der Behälter mit dem grauen Stopfen verschlossen und auf die Achse des Automaten geschoben.
Ein Testknopf (große Taste mit Eheim-Logo) erlaubt den manuellen Start einer Dosierung, um zu prüfen, ob alles funktioniert – tat es bei mir leider nicht: Es gelangte kein Dünger in das Steigrohr, und so konnte bei der Umdrehung auch nichts dosiert werden.

margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxAlso entnahm ich dem Vorratsbehälter etwas Dünger, sodass nach dem Verschließen in dem Behälter deutlich eine Luftblase zu sehen war. Ein erneuter Test zeigte, dass es so richtig war. Nun sickerte – wie vorgeschrieben – Dünger in das Steigrohr, prima! Es dauerte etwas, bis sich das Steigrohr erneut füllte.
Laut Betriebsanweisung reicht eine Umdrehung täglich für 100 Liter Aquarienwasser aus. Hat man also ein 200-Liter-Aquarium, lassen sich zwei Zeiten für je eine Umdrehung speichern, bis zu vier Dosierungen sind ­somit möglich.
Benötigt man mehr Dünger, lassen sich zwei Um­drehungen (im Abstand von etwa einer Minute) zu den programmierten Zeiten vornehmen. So kann man maximal acht Portionen pro Tag verabreichen.
Sinnvollerweise wird der Dünger dann dosiert, wenn die Pflanzen assimilieren, also während der Beleuchtungsphase. Auf dem Düngebehälter ist der minimale Füllstand markiert. Ist er erreicht, muss neu gefüllt werden. Auch bei nachlassender Batterieleistung erscheint auf dem Display ein Symbol, sodass man weiß, wann was zu tun ist.
Die dosierte Menge an Dünger pro Umdrehung schwankt leicht (etwa ein +/- 0,2 Milliliter). Das liegt an dem unterschiedlichen Füllniveau des Vorratsbehälters, aber auch daran, dass der Stöpsel nicht immer 100-prozentig dicht sitzt.
Im Internet (channaob­scura 2009, www.flowgrow.de) fand ich den Tipp, den (gealterten und dadurch nicht mehr passgenauen) Stöpsel mit Teflon-Band zu umwickeln.
Um den Stöpsel zu schonen, wird zudem empfohlen, den Dünger über das Steigrohr nachzufüllen. Dazu ist der Vorratsbehälter leicht schräg zu halten. Das probierte ich ebenfalls aus: Nachdem ich mit viel Geduld etwa bis auf zwei Drittel aufgefüllt hatte, ging nichts mehr. Diese Methode scheint mir zu umständlich.
Empfehlenswert ist die Pflege des Stöpsels mit ein wenig Vaseline, so ähnlich, wie man bei Dichtungsringen verfährt; das wirkt der Versprödung entgegen.
Zunächst stellte ich für mein 270-Liter-Aquarium dreimal eine Umdrehung pro Tag ein. Nach ein paar Tagen analysierte ich den Eisenwert: Kein Eisen nachweisbar (JBL-Tropftest, Nachweisgrenze 0,02 Milligramm pro Liter)! Auch meine Limnophila sessiliflora zeigte mit ihren gelben Triebspitzen deutlich Eisenmangel an.
Also erhöhte ich auf fünf und schließlich auf sieben Umdrehungen pro Tag. Mit einer Gesamtmenge von etwa 75 Millilitern Dünger im Vorratsbehälter konnte ich bei dieser Einstellung ungefähr neun Tage lang düngen, dann war der minimale Füllstand im Behälter erreicht. Den Rest des Düngers schüttete ich auf einmal in das Aquarium (circa neun Milli­liter) und füllte erst am nächsten Tag wieder auf.
Leider zeigte meine Limnophila-Gruppe auch bei der anschließend eingestellten maximalen Düngung von acht Umdrehungen pro Tag noch Eisenmangel an und drohte einzugehen. Eine Analyse ergab wieder Werte unter der Nachweisgrenze (der Test funktionierte aber, da er in anderen Aquarien durchaus Eisen nachwies).
Ein Verdacht entstand: Mir fiel auf, dass immer ein Bodensatz in den Dünge­ampullen blieb, der auch durch mehrmaliges Ausspülen und Schütteln nicht lösbar war. Sollte hier das Eisen stecken? Ich weiß es nicht. Jedenfalls benutze ich den Automaten nun mit meinem alten Flüssigdünger und bin zufrieden.
Was mir nicht so gut ­gefällt, sind die Stromver­sorgung mit Batterien (alternativ ein Netzteil wäre umweltfreundlicher) und das kleine Format der Nachfüll-Ampullen (größere Gebinde würden weniger Verpackung und Kosten bedeuten).
Die Zusammensetzung des Düngers ist auch nirgendwo nachzulesen, die Angabe der Inhaltsstoffe ist bei anderen Herstellern inzwischen Standard.
Schließlich wäre es schön, wenn sich der Düngeautomat unter der Abdeckung unterbringen ließe, wo er weniger stört. Auch eine genauere Erklärung für „Nicht Überfüllen!“ wäre sinnvoll.
Insgesamt ist der auto­liquid jedoch eine elegante, nicht störanfällige, preislich günstige Lösung für die automatische Tagesdüngung. Ich finde das Dosiersystem schön. So können die Wasserpflanzen täglich versorgt werden, was sicher besser ist als eine Stoßdüngung alle sieben oder 14 Tage.
Petra Fitz


Eheim
Eheim GmbH & Co. KG
(www.eheim.de)

Eheim autoliquid: automa­tische Düngung der Aqua­rienpflanzen mit nicht Langzeit-stabilen Nähr­stoffen; tägliche Basisversorgung, auch im Urlaub; geeignet nur für Flüssig­dünger (optimal Eheim-autoDünger, eine Ampulle reicht für ein 100-Liter-Becken zehn Tage); Düngemodus einfach zu programmieren (drei Möglichkeiten), auch manuell per Tastendruck bedienbar; Gerät auf die Abdeckung stellen (mit Klettband sichern) oder bei offenen Becken mit Halterung an eine Scheibe hängen; Batterien inklusive; Spritzwasser-geschützte Funktions­tasten, Anzeige bei nach­lassender Batterieleistung.
Empfohlener Verkaufspreis 39,95 €; drei Ampullen Düngekonzen­trat 16,59, sechs Ampullen 23,39 €