Gartenteichbesitzer kennen das Problem. Mit den Jahren verschlammen ihre Teiche immer mehr, bis sie schließlich so viel Schlamm enthalten, dass sie regelrecht „umkippen“. Bei Naturteichen nimmt man das oft in Kauf; bei Koi- oder bei Schwimmteichen wartet man besser nicht so lange …
Wie kann man also das Problem lösen? Zunächst kommt es natürlich darauf an, welchen Teichtyp man besitzt. Koi-Liebhaber legen Wert auf blitzblanke Gewässer, auch ein Schwimmteich muss relativ sauber sein, schließlich will man ja selbst hineinsteigen.
Bei Naturteichen scheiden sich die Geister. Soll man sie einfach sich selbst überlassen? Oder geht das irgendwann schief, und man muss dann den gesamten Teich sanieren?
Mein kleiner Naturteich wächst zurzeit langsam zu. Irgendwann wird er selbst für die vielen Libellen und Molche, die regelmäßig hier auftauchen, nicht mehr genug Wasser bieten.
Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache. Daher ­fische ich mit ­einem Netz möglichst viele abgestorbene Blätter und abgesunkene Pflanzenteile ab. Hin und wieder reiße ich ganze Strünke miteinander verwachsener Wasserpflanzen heraus. Das verschafft dem Teich wieder etwas Luft, aber der feine Schlamm wird dadurch nicht weniger.
Hier soll mir nun der „VAC40“ von Eheim helfen. Gemeinsam mit einem Kol­legen habe ich das Gerät auf „Herz und Nieren“, soll heißen „auf Absaugleistung und Handhabung“, getestet. Die Tests fanden aber nicht an meinem, sondern an einem etwas größeren Teich statt, damit wir auch die Grenzen des Saugers aus­loten konnten.
Das Funktionsprinzip des VAC40 ist einfach, aber gut durchdacht. Eine in den Deckel eingebaute Pumpe saugt mit großer Kraft über das Saugrohr Wasser aus dem Teich. Es läuft in den großen Topf des Geräts. Ein Ablauf am Boden (mit Rückschlagventil) sorgt dafür, dass überschüssiges Nass abfließen kann. Am Ende des Ablaufrohrs ist ein Gewebesack befestigt, der groben Schmutz auffängt, das Wasser aber wieder in den Teich entlässt.
Mit zunehmender Füllung des Topfes mit Schlamm fließt das Wasser aber nicht mehr schnell genug ab. Daher stoppt der VAC40 im Auto­matikbetrieb in festgelegten Abständen die Pumpe. Das Wasser läuft dann ab, und nach einiger Zeit nimmt die Pumpe automatisch den Betrieb wieder auf. Wer will, kann sie auch dauerhaft einschalten und bei Bedarf selbst stoppen, um dem Wasser Zeit zum Abfließen zu geben.
Am Ende der Arbeiten entleert man den Schmutz aus Topf und Ablaufbeutel und lässt etwas sauberes Wasser durch das System laufen oder spült alles mit ­einem Schlauch ab. Schon ist der VAC40 sauber und kann bis zum nächsten Einsatz verstaut werden. Mit dem Griff kann man ihn bequem auf seinen Rollen vom und zum Einsatzort bringen. Lediglich eine nicht zu weit entfernte Steckdose ist für den Betrieb nötig.
Nach dem Auspacken des recht voluminösen Geräts brauchten wir kaum zehn Minuten, um alles korrekt zu montieren (gefehlt hat nur ein passender Inbusschlüssel, den der Hersteller vielleicht beilegen sollte). Wie es sich für heimwerkelnde Aquarianer und Teichbesitzer gehört, versuchten wir es ohne die beiliegende Anleitung, was – bis auf Kleinigkeiten – auch gelang.
Als alles einsatzbereit und der Stromanschluss gelöst war (Kabelrolle), konnte es losgehen. Wir saugten zunächst eine kleine Zwischenmauer in dem Teich ab, da man hier gut sehen konnte, ob sich mit der mitgelieferten Universaldüse Algen- und andere Beläge entfernen lassen; das gelang uns gut.
Danach ging es in die dunkleren Tiefen des Teichs. Die mitgelieferten Verlängerungsrohre erlauben eine schnelle Anpassung an die jeweilige Wassertiefe. Fleißig saugte der VAC40 den Dreck vom Boden. Allerdings war unser Testteich seit gut acht Jahren nicht gereinigt worden und mit Pflanzen völlig zugewuchert. Hier geriet der Schlammsauger an seine Grenzen, aber nicht, weil die Leistung der Pumpe nicht ausgereicht hätte. Bei grö­ßeren Brocken verstopft die Universaldüse ganz einfach, was sich gar nicht vermeiden lässt. Ob die optional angebotenen Spezialdüsen hier geholfen hätten, konnten wir nicht prüfen, da sie im Lieferumfang nicht enthalten sind.
Zunächst behalfen wir uns damit, die verstopfte Düse ab und zu auszuklopfen. Später entfernten wir sie und saugten direkt mit dem Rohr. Man muss hier aber ganz klar sehen, dass das Reinigen eines völlig verdreckten Teichs von einem solchen Sauger unmöglich zu bewerkstelligen ist. Im Prinzip hätte man unseren Testteich komplett ablassen und den Bodengrund entfernen müssen. Reinigt man hingegen einen neu angelegten Gartenteich regelmäßig mit dem VAC40, wird es gar nicht erst so weit kommen.
Am Ende war der Auslasssack gut mit grobem Dreck gefüllt, doch der ganz feine Schlamm lief teilweise wieder zurück in den Teich. Das ist aber kein Problem, denn klinisch rein sollte und darf ein Naturteich ohnehin nicht sein.
Ganz anders sieht es etwa bei einem Koi-Teich aus. Hier ist der VAC40 der perfekte Helfer. Gerade die Universaldüse eignet sich wunderbar zum Entfernen loser Algenbeläge. Man kann die Algen förmlich abschaben und gleichzeitig ab­saugen. Futterreste, Kot und sonstiges unerwünschtes Material lassen sich bei den üblichen Teichgrößen dank der Verlängerungsrohre bequem vom Ufer aus selbst in der Teichmitte absaugen. Hier bringt der VAC40 seine Stärken voll zur Geltung.
Gleiches gilt für pflanzenarme Schwimmteiche, aus denen man überschüs­sige Pflanzenreste ebenfalls regelmäßig entfernen und Algen absaugen sollte, wozu sich der VAC40 wirklich perfekt eignet.
Übrigens fanden wir in dem herausgesaugten Sub­strat weder Libellen- noch Molchlarven. Anscheinend ist der Saugvorgang so laut oder es entstehen Druckwellen, vor denen die Tiere flüchten. Ganz wird man es nicht vermeiden können, aber zumindest in unserem Test hat es keine Tiere „erwischt“.
Natürlich kann man den VAC40 auch anders nutzen, etwa Wasser absaugen, ohne es wieder in den Teich zurücklaufen zu lassen. Gerade bei groben Verschmutzungen und viel Feinschlamm ist das durchaus sinnvoll. Dann dient das Gerät einfach als Pumpe, und man lässt das verschmutzte Wasser mitsamt dem groben Dreck in die Kanalisation oder in einen Auffangbehälter fließen.
Eine denkbare Variante: Wer an seinem Teich einen Kies- oder Pflanzenfilter hat (bei Schwimmteichen oft vorhanden), kann den Ablaufsack hier platzieren. Dann wird das Rücklauf­wasser im Kiesfilter zusätzlich gereinigt, bevor es in den Teich zurückgelangt.
Ein Wundermittel für völlig verschmutzte Teiche ist der VAC40 sicher nicht, aber für alle anderen Fälle rückhaltlos zu empfehlen. Sowohl seine Handhabung als auch seine Saugleistung sind tadellos. Das ganze System ist innerhalb weniger Minuten einsatzbereit und ebenso schnell wieder gereinigt.
Werner Baumeister

Eheim GmbH & Co. KG
(www.eheim.de)

Eheim VAC40: maximale Saughöhe 2,0 m; groß­zügig dimensionierter 40-l-Tank; leistungsstarker 1.300-W-Motor; vollautomatische Aktivierung und Entleerung durch eingebaute Zeitsteuerung; Kabellänge 7,5 m; inklusive 4 m Saugschlauch (ø 35 mm), Saugrohr mit Universalabsaugdüse, 2,5 m Ablaufschlauch (ø 50 mm), Filtereinsatz; weiteres Zubehör erhältlich. Empfohlener Verkaufspreis: 199 €