Wer effektvolle Lichtszena­rien in seinem Aquarium generieren wollte, musste bei LEDaquaristik bisher meh­rere LED-Balken mit verschiedenen Lichtfarben miteinander kombinieren. Für weniger erfahrene Anwender war das mitunter schwierig, weil die Auswahl der mög­lichen Kombinationen sehr groß war.
Anfang 2019 erweiterte LEDaquaristik sein Produktspektrum um einen leistungsstarken LED-Balken, der dieses Problem löst. Die aquaLUMix ist ein Kompaktsystem, das viele Lichtfarben in einem Balken vereinigt. Die Farben sind zu vier ­einzeln ansteuerbaren Lichtkanälen zusammengefasst, und man hat nur noch die Wahl zwischen vier verschieden konfigurierten Balken:
• „Freshwater“ punktet mit sehr natürlicher Farbwiedergabe der Fische bei gleichzeitig gutem Wuchslicht für Pflanzen – ideal für Gesellschaftsaquarien;
• „Amazon-Grow“ legt den Fokus auf optimalen Pflanzenwuchs – helles Licht für stark bepflanzte Aquarien;
• „African-Sun“ ist für Buntbarsch-Freunde konzipiert – ein erhöhter Blauanteil im Licht verstärkt ihre Farben;
• „Seawater“ wurde für Meeresaquarien entwickelt – das kaltweiße Licht hat einen starken Blauanteil plus Rot, Violett und UV.
Die LED-Chips sind in ­einem massiven Aluminiumrahmen verbaut und wasserdicht versiegelt („ClearSeal­ing“). Gegen Verschmutzung und/oder Kalkablagerungen schützt eine abnehmbare dünne, transparente Kunststoffhülle. Alle Metallbauteile bestehen aus eloxiertem Aluminium oder V4A-Edelstahl.
Serienmäßig ist die aquaLUMix mit Anschlüssen für eine Wasserkühlung ausgestattet. Optionales Zubehör ermöglicht vielseitige Einbaumöglichkeiten.
Nach der Produktinfo zum Praxistest: Mein 120 x 45 x 65 Zentimeter großes Schauaquarium wurde bisher von einer „Pulzar HO dim“ der Firma Giesemann beleuchtet (1.070 Millimeter, maximal 65 Watt, 7.150 Lumen). Nun entschied ich mich für die aquaLUMix „Freshwater“.
Die passende Länge hatte das 115-Zentimeter-Modell. Mit insgesamt 390 verbauten High-Power-LED (5.730) erbringt sie eine Real-Lichtleistung von maximal 15.125 Lumen. Der Verbrauch beträgt laut Hersteller maximal 125 Watt. Bei meinem rund 350 Liter Wasser fassenden Aquarium käme ich also bei voller Leistung auf gut 42 ­Lumen Lichtleistung pro Liter. Damit sollten bei sonst guten Parametern die Pflanzen üppig gedeihen.
Mit einem passenden Netzteil (150 Watt) und Dimmer („Dimix 6“) war das Beleuchtungssystem komplett. Der Zusammenbau der einzelnen Komponenten (Netzteil, Dimmer, LED) war in der Infobroschüre bestens beschrieben. Da alle Bauteile mit passenden Steckern bestückt sind, war kein Werkzeug erforderlich.
Zunächst betrieb ich die LED bei voller Leistung, doch das war mir zu hell!
Um den subjektiven Eindruck zu quantifizieren, vermaß ich die Leuchte mittels „Seneye Reef“, einem ein­fachen System zur Bestimmung der Beleuchtungsstärke (Einheit Lux), Lichtfarbe (Kelvin) und fotosynthetisch aktiven Strahlung PAR (μmol/m²/s) unter Wasser.
Die Ergebnisse bestätigten: In 40 Zentimetern Wassertiefe maß ich noch knapp 5.000 Lux. Auch der PAR-Wert lag in dieser Tiefe noch bei beachtlichen 134 μmol/m²/s. Und weil ich schon beim Messen war, ermittelte ich auch noch die Lichtwerte in unterschiedlichen Tiefen (Grafik).
Um zunächst ähnliche Bedingungen für Betrachter, Insassen und Pflanzen zu schaffen, versuchte ich, mit der aquaLUMix ähnliche Lichtwerte einzustellen wie bei der bisherigen, mittlerweile sechs Jahre alten Beleuchtung: Eine Messung ­ihrer Werte ergab in 40 Zentimetern Tiefe eine Stärke von 1.830 Lux, eine PAR von 49 μmol/m²/s bei einer Lichtfarbe von 4.775 Kelvin. Die neue LED brachte also bei voller Leistung 2,7-mal mehr Licht ins Becken als die bisherige.
In solchen Fällen das neue Licht zunächst an die gewohnten Werte anzupassen ist sinnvoll, will man nicht ein verstärktes Algenaufkommen riskieren.
Daher mischte ich die ­Kanäle der aquaLUMix so ab, dass die Lichtfarbe 4.700 Kelvin betrug. Dann dimmte ich die Kanäle gleichmäßig, bis der Strombedarf der LED auf 52 Watt sank (gemessener Bedarf der Giesemann-LED). Die dann ermittelte Beleuchtungsstärke betrug fast exakt so viel wie bei der alten, nämlich 1.812 Lux. Die Effizienz (Lumen pro Watt) beider Systeme war also identisch.
Auf meinem Dimix markierte ich die eingestellten Positionen für diesen Lichtwert, und so betreibe ich die aquaLUMix seitdem.
Für die Lebensdauer der Leuchte ist es vorteilhaft, nicht die volle Leistung auszuschöpfen. Das Schöne für mich an der neuen Leuchte: Bei Bedarf habe ich noch viel „Luft nach oben“, was die Leistung betrifft. Sollte ich mich also doch einmal für anspruchsvollere Pflanzen entscheiden, ist eine Erhöhung der Lichtmenge pro­blemlos möglich.
Bezüglich der Lebensdauer bietet die aquaLUMix ein weiteres Plus: die Wasserkühlung. Mithilfe einer kleinen Pumpe lässt sich Aquarienwasser in den Kopfteil der Leuchte leiten. Es tritt nach Umströmen des Leuchtkörpers auf derselben Seite wieder aus (Testlauf DATZ 10/2019).
LEDaquaristik bietet verschiedene Controller für die aquaLUMix an. Mit dem „Sunriser 8“ beispielsweise sind alle denkbaren Tagesabläufe mit Sonnenauf- und -untergang, Wolken, Gewitter und Mond- oder Nacht-Licht simulierbar. Dabei kann ein Zufallsgenerator für täglich wechselndes Wetter sorgen.

Petra Fitz

LEDaquaristik GmbH
(www.ledaquaristik.de)

Die aquaLUMix ist für eine Lichtsteuerung optimiert, jede Variante ist mit vier separat ansteuerbaren Lichtkanälen ausgestattet. So sind neben Lichtfarben, die der Tagesbeleuchtung dienen, LED für Mondlicht und Sonnenaufgang integriert. Zudem sind eine Befestigung, ein Spritzschutz und eine bei Bedarf nutzbare Wasserkühlung inbegriffen. Ein passendes Netzteil und, wenn gewünscht, eine Lichtsteuerung oder Splitter sind separat zu bestellen. Die Variante „Freshwater“ sorgt für hervorragende Farbwiedergabe, ohne dass der Pflanzenwuchs zu kurz kommt.
Empfohlene Verkaufspreise: aquaLUMix „Freshwater“ (115 cm) 359 €; Dimix 6 49,90 €; High-Performance-Schaltnetzteil 12VDC 54,99 €; Anschlussset Wasser­kühlung 9,99 €