Bei der Naturzucht von Fischen ist man auf sauberes und klares Wasser angewiesen, um leicht eine Sichtkontrolle der Laichbürsten durchführen zu können. Auch der Keimdruck sollte möglichst gering sein, um dem Verpilzen der Eier vorzubeugen. In dieser Zuchtsaison wurden Produkte von Oase durch Aquatorium getestet. Das „Anti Algen ABC“-Produktensortiment wird von Oase folgendermaßen vorgestellt: „A“ stehe für „Wasserqualität verbessern“, „B“ für „Nährstoffe binden“ und „C“ für „Algen bekämpfen/vorbeugen“.
Für die Umsetzung benötigt man eine Kombination aus verschiedenen Produkten, die dem Volumen des Teiches angepasst sind. Zur Verbesserung der Wasserqualität braucht man mehr Sauerstoff im System. Das erreicht man mit mehr Bewegung der Wasseroberfläche und ausreichender Belüftung.
Im Test wurden dazu 1. die „Oase AquaMax Eco Classic 9000C“-Pumpe und 2. „Oase Oxy Tex Set 500“ eingesetzt. Um die überschüssigen Nährstoffe zu binden, wurde 3. „Oase PondLith“ getestet, ein aufbereitetes Zeolith. Für die Algenbekämpfung wurde 4. „Oase BioKick Care“ ausprobiert, eine Bio-Wasserpflege. Der Versuch konnte am 07.06.2020 gestartet werden. Bevor jedes Produkt detailliert vorgestellt wird, möchte ich kurz den Versuch selbst erläutern.
Versuchsvorbereitung: Zwei Wochen vor dem Test wurde der bis dahin verwendete Biofilter getrennt und dafür eine Luftpumpe (Leistung 200 l/h) mit Ausströmerstein eingesetzt. Die Fische wurden während der Vorbereitungszeit zweimal täglich mit Granulat gefüttert, während des Versuchs einmal täglich. Eine dichte Algenblüte wurde damit nach zehn Tagen erreicht.
Versuchsaufbau: Als Zuchtbecken diente eine graue Big Box von Schöller Allibert mit 500 l Wasservolumen, bestückt mit drei männlichen und zwei weiblichen Goldfischen. Als Laichsubstrat diente eine Laichbürste für Koi. Die „Oase AquaMax Eco Classic 9000C“-Pumpe wurde in der Box gegenüber der Laichbürste unter Wasser aufgestellt, der Controller wettergeschützt angebracht. Das „PondLith“-Mineral wurde für eine bessere Durchströmung in einem Außenfilter ohne weitere Filtermedien und als Bypass an der „AquaMax“-Pumpe angeschlossen. Um den Flusswiderstand im Bypassfilter gering zu halten, wurde das eigene Flügelrad herausgenommen. Die „Aqua Oxy 500“-Luftpumpe wurde mittels zweier Ausströmersteine betrieben.  
Versuchsdurchführung: Zu Beginn des Versuches hatten sich Schwebealgen so massiv vermehrt, dass man die Goldfische nicht mehr sehen konnte. Die „AquaMax Eco Classic 9000C“-Pumpe wurde auf 6 % Leistung eingestellt, was der empfohlenen einmaligen Umwälzrate des Wasservolumens pro Stunde entspricht, also 500 l/h. 2 kg (entspricht 4 kg/m3) ausgespültes „PondLith“-Mineral wurden für die Dauer von zwei Wochen eingesetzt, danach wurde das Mineral aus dem System entfernt. Am ersten, siebten und am 14. Tag wurden jeweils 25 ml „Aqua Activ BioKick Care“ in 2 l Leitungswasser gelöst und dazugegeben. Nach einem Monat, um genauer zu sein nach 770 Betriebsstunden (kann man am Controller ablesen), wurde der Test mit Erfolg beendet.

Beschreibung der einzelnen Produkte
„Oase AquaMax Eco Classic 9000C“-Pumpe: Diese Pumpe kann man sowohl unter Wasser als auch im Trockenen betreiben, dafür sollte man das Gehäuse ausbauen. Am Gehäuse selber findet man an der unteren Seite praktische Griffmöglichkeiten, welche die Handhabung der Pumpe erleichtern.
Der Hersteller gibt nur eine Pumpenkennlinie an, und zwar wie viel Liter in Abhängigkeit von der Förderhöhe die Pumpe schaffen kann. Aquatorium hat die Leistungsaufnahme in Relation zur einstellbaren Pumpenleistung in Prozent erstellt, siehe Diagramm. Für den Stromverbrauch bei 1 % Pumpenleistung wurden 24 W am Controller abgelesen, bei 100 % Pumpenleistung zeigte die Pumpe einen Stromverbrauch von 90 W an. Die Firma Oase gibt hier realistische Werte an, tatsächlich lagen die im Test gemessenen Werte sogar um 4 W unter den Herstellerangaben.
Bei einem Stromverbrauch von 66 W erreicht die Pumpe 66 % Leistung, was einer Effizienz von 1 % Pumpenleistung pro Watt entspricht. Diese Leistung wiederum entspricht ca. 5.000 l/h, und ab diesem Teichvolumen empfiehlt sich die „AquaMax Eco Classic 9000C“, für kleinere Teiche ist sie wirtschaftlich nur dann zu empfehlen, wenn zusätzlich zum Filter auch ein Bachlauf von der Pumpe gespeist werden soll.
Positiv war auch der leise Betrieb, die Fische zeigten sich ungestört von den Pumpenvibrationen und nutzten während der Kontrolle der Laichbürsten sogar das Pumpengehäuse als Versteck. Die Steuerung ist direkt am Controller oder über Bluetooth per App möglich und sehr einfach. Die App ist im App Store unter den neuen Namen „Easy Switch“ (und nicht wie in der Bedienungsanleitung „AquaMax Classic Control“) zu finden. Sollte man sich für die App entscheiden, muss man darauf achten, dass am Handy/Tablet „bluetooth“ und „Standort“ angeschaltet sind, ansonsten funktioniert die App nicht. Die Bedienung vom Handy aus erfolgt aber offline, sodass man sich keine Sorgen um gesammelte Standortdaten machen muss.
Bei der ersten Anwendung fällt der vorprogrammierte Selbsttest positiv auf, der einen Trockenlauf automatisch erkennt und unterbricht. Was man sich aber noch wünschen würde, wäre ein Notfallschalter. Die ganze Steuerung erfolgt über den Controller, und Elektronik kann anfällig sein. Auch hat man nicht immer eine Ersatzpumpe zur Hand – deswegen wäre es schön, wenn man für den Fall, dass der Controller ausfällt, die Pumpe über einen Überbrückungsschalter trotzdem am Laufen halten könnte.
Das zweite Produkt im Test war die starke „Aqua Oxy 500“-Luftpumpe. Die Kombination gibt uns eine gewisse Sicherheit beim Ausfall eines Gerätes. Das „Oase Oxy Tex Set 500“ beinhaltet die „Aqua Oxy 500“-Luftpumpe, Ersatzmembrane, Silikonschlauch, Y-Stück mit zwei Ausströmersteinen und eine Belüfterplatte, die man an einer Kunstpflanze befestigen kann. Damit die Fische in der Zuchtbox diese Kunstpflanze nicht als Laichsubstrat nutzen, wurde im Test auf die Belüfterplatte verzichtet.
Die Luftpumpe hat nur einen Ausgang und läuft leise. Der gemessene Stromverbrauch von 8 W stimmt exakt mit den Herstellerangaben überein. Sollte die Pumpenleistung nachlassen, ist ein Austausch der Membrane vorgesehen und ausführlich in der Bedienungsanleitung beschrieben. Originalteile werden unter www.oase-livingwater.com/ersatzteile angeboten. Mehr ist zu dieser zuverlässigen Pumpe nicht zu sagen, und so kommen wir zum nächsten Produkt, dem „Mineral Oase PondLith“. Dabei handelt es sich um grobes Material, das in Beuteln zum Einhängen fertig abgepackt geliefert wird. Die aktive Oberfläche ist bei dieser Körnung kleiner als bei feinerem Substrat, aber das grobe ist leichter in der Handhabung, rieselt nicht aus dem Beutel und zerstäubt nicht so stark.
Um das „PondLith“ effektiver zu nutzen, wurde es in einen Außenfilter gefüllt und zwei Wochen durchströmt. Dann ist die Bindungskapazität erschöpft, und das Mineral kann entfernt werden. Nach dem Herausnehmen sieht man sedimentierte Schwebealgen auf dem „PondLith“.
Obwohl das Wasser nach 14 Tagen noch nicht klar wurde, zeigte sich beim „PondLith“, dass auch das nächste Produkt, „Aqua Activ BioKick Care“, seinen algenreduzierenden Beitrag im gesamten System leistet. Von diesem Wasserpflegeprodukt schreibt Oase, es aktiviere das Teichwasser mit besonders wichtigen Bakterienstämmen (Milchsäurebakterien), es schaffe nachhaltig klares Wasser und unterstütze den Nitritabbau. Die Menge von 500 ml soll bei einer Teichgröße von 10.000 l für 25 Wochen reichen. Das entspricht der sonnenreichsten Jahreshälfte, in der auch die Algenprobleme auftreten, rein rechnerisch sollte man mit einer Flasche das ganze Jahr klares Wasser haben.
Der Hersteller empfiehlt zwei Dosierungen, eine vorbeugende, niedrige wöchentliche Menge und eine höhere bei akuten Problemen. In diesem Testlauf wurde Letzteres simuliert, weshalb die wöchentliche Anwendung 25 ml auf 500 l Wasser entsprach. Das „AquaActiv BioKick Care“ ist makroskopisch ein inhomogenes Pulver. Eine physikalisch-chemische Analyse ergab keine Änderung des pH-Werts und nur eine vernachlässigbar kleine Änderung der Leitfähigkeit. Es wurde auch kein Einfluss auf die Wasserhärte festgestellt, somit kann man das Produkt nicht als pH-Puffer verwenden. Aufgrund der enthaltenen Zuckerart schmeckt das Pulver süß und muss unbedingt kindersicher aufbewahrt werden, giftig ist es aber nicht.
Die mikrobiologische Analyse hat neben Bakterienstämmen auch Hefen gezeigt. Im Toxizitätstest mit Wasserflöhen zeigte das Produkt keine negativen Effekte. Auch Tests mit weiteren aquatisch lebenden Organismen, wie Eintagsfliegenlarven und roten Mückenlarven, verliefen positiv. Lediglich bei hoher Überdosierung wurde eine starke Sauerstoffzehrung festgestellt, die zum Tod der Wasserflöhe führte. Die physiologische Untersuchung beim zehnfachen Verdünnungsverhältnis (v/v) ergab eine isotonische Osmolalität. Bei normaler Anwendung besteht keine Gefahr von hypertonem Stress.
Im Produkt findet man auch feinen Sand, und Sand im Getriebe will keiner haben, da wir in jeder Pumpe bewegliche Teile vorfinden, die dann schneller verschleißen können. Bei Zugabe also die Pumpe(n) ausschalten!
Fazit: Durch die Kombination von vier sich gegenseitig ergänzenden Produkten von Oase wurde das Ziel – klares Wasser – nach 770 Betriebsstunden (ca. vier Wochen) erreicht. Der Hersteller wirbt mit Klarwassergarantie, wenn die Produkte und die Zusammensetzung von einem Oase-Mitarbeiter gewählt und empfohlen wurden. Oase hat das Versprechen eingehalten, obwohl keine mechanische Filterung vorhanden war. Zwar kam das „PondLith“ in den ersten zwei Wochen in einem Außenfilter zum Einsatz, aber zu diesem Zeitpunkt war das Wasser nicht klar. Erst gegen Ende der dritten Woche wurde das Wasser durchsichtiger, und nach der vierten Woche konnte man die Pumpe und die Fische am Grund erkennen. Wenn zusätzlich noch eine mechanische Filterung vorhanden wäre, könnte das Ziel vielleicht schon viel früher erreicht werden. Trotzdem zeigte sich, dass die ABC-Formel von Oase wirkt, und zwar nicht schlagartig, wie eine Chemiekeule, sondern biologisch und natürlich, was etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber für die Fische schonender und mit weniger Stress verbunden ist. Hier und da gibt es noch Verbesserungspotenzial, etwa das Entfernen von Sand aus der Rezeptur von „Aqua Activ BioKick Care“, häufigere Aktualisierung der Gebrauchsanleitungen, damit man als Kunde leichter die richtige App findet – aber der Test ist so überzeugend verlaufen, dass Aquatorium die besprochenen Produkte nur weiterempfehlen kann.
Ivan Simeonov