von Petra Fitz

Herstellerangaben
www.jdaquatec.de
Kugelblasenzähler 5 ml (ca. 22 cm lang und 2,5 cm breit , für Becken von 50–1.000 l empfehlenswert): 19 €
Kugelblasenzähler 10 ml (ca. 27 cm lang und 4,0 cm breit, für Becken von 200–5.000 l empfehlenswert): 29 €

Die übliche Kohlenstoffdüngung von Aquarienpflanzen erfolgt mittels gasförmigen Kohlenstoffdioxids. Zur Einstellung der richtigen Dosierung gibt es ein Hilfsmittel – den Blasenzähler: Durch ein schmales Röhrchen tritt das Gas in einem wassergefüllten Gefäß unter Wasser aus und ist durch das Aufsteigen der CO2-Blasen „sichtbar“. Eine Blase hat dabei etwa das Volumen von 0,1 ml. Als Richtwert für die Ersteinstellung gilt (laut Firma Dennerle): 10 Blasen pro Minute und 100 l Aquarienvolumen. Zielwert im Becken sind je nach Bedingungen 20–30 mg/l CO2. Kontrolliert wird dieser über die Messung von pH-Wert und Karbonathärte mittels Tabelle oder – eleganter – eines Dauertestes, der über die Farbe des Indikators die CO2-Konzentration im Aquarium anzeigt. Nach der Ersteinstellung der Blasenzahl wartet man einen Tag ab und korrigiert dann, je nach erreichtem CO2-Gehalt im Aquarium, behutsam nach. 
Man zählt also bei einem Blasenzähler die Blasen, die innerhalb einer Minute aufsteigen. Bei einem 200 l fassenden Aquarium sollen das anfänglich rund 20 Blasen pro Minute sein. Das ist leicht zu registrieren. Wie geht man aber vor, wenn das Aquarium 1.000 l hat? Hier wäre der anfängliche Wert 100 Blasen pro Minute. Das ist dann schon fast ein Dauergeblubber im Blasenzähler und kaum differenzierbar …
Um dieses Problem zu lösen, entwickelte Herr Düren von JDAquatec den Kugelblasenzähler: Dieser ermöglicht die exakte Einstellung der CO2-Gasmenge auch bei großen Aquarien. Gemessen wird hierbei nicht die Blasenzahl, sondern direkt das Gasvolumen, das innerhalb einer bestimmten Zeit dosiert wird! Den Kugelblasenzähler gibt es in zwei Größen: einen für die Messung von 5 ml, den anderen für die Messung von 10 ml Gasvolumen. Der Aufbau ist bei beiden gleich: In einem großen Rohr sitzt ein kleineres mit Messskala und Bohrung in Höhe der Markierungen. Auf diesem kleineren Rohr ist eine Metallkugel platziert, die es oben abschließt. 
Der Blasenzähler ist im Betrieb mit Wasser gefüllt. Das CO2 tritt unten in das kleinere Rohr und füllt dieses sichtbar mit Gas auf. Sind 5 ml (beim kleinen Blasenzähler) erreicht, entweicht das Gas durch die kleine Bohrung. Zur Bestimmung des Gas-Volumenstromes misst man die Zeit, in der 5 ml bzw. 10 ml zugeführt wurden. Als Richtwert zur Ersteinstellung gibt es eine Tabelle, die dem Blasenzähler beiliegt. Hier sind für Aquariengrößen von 50–6.000 l die Zeitspannen angegeben, in der die 5-ml-Markierung erreicht werden soll. Ist das gewünschte Aquarienvolumen nicht in der Tabelle gelistet, kann diese Sollzeit zum Erreichen der 5 ml Marke per angegebener Formel berechnet werden.
Als Beispiel wieder das 200-l-Aquarium: In der Tabelle ist abzulesen, dass hier als Ersteinstellung 4,8 ml CO2 pro Minute eingestellt werden sollen – das entspricht einer Zeit von 63 Sekunden für die 5-ml-Marke. Für ein großes 1.000-l-Aquarium wären es 24 ml CO2 pro Minute, was einer Zeit von 13 Sekunden bis zur 5-ml-Marke entspricht. Hier wird die Stärke des Blasenzählers offenbar: 100 Blasen pro Minute sind schwer zählbar, 13 Sekunden dagegen leicht und schnell zu stoppen. 
Ich habe den kleinen Blasenzähler in meinem 400-l-Aquarium von Oase ausprobiert. Gemäß Anleitung wurde zunächst der Blasenzähler komplett mit Wasser gefüllt: Wie bei einem Strohhalm saugt man Wasser hinein. Dank Rückschlagventil bleibt dieses auch drinnen! Dann brachte ich den Befestigungsklipp für den Blasenzähler im Unterschrank so an, dass der Blasenzähler gut erreichbar und ablesbar ist. Die Verbindungen zu Druckminderer und CO2-Reaktor wurden wie üblich hergestellt, die Schläuche können dabei gut mit den mitgelieferten Überwurfmuttern gesichert werden.
Als ich die Gasflasche aufdrehte, den Vordruck einstellte und das Nadelventil langsam öffnete, geschah ein paar Sekunden nichts. Dann kamen mit einem Plopp sehr viele Blasen in den Blasenzähler und die 5-ml-Markierung war schlagartig voll. So war das sicher nicht gedacht – ich hatte (weil nicht gleich Blasen zu sehen waren) das Nadelventil zu weit geöffnet. Darum reduzierte ich erst einmal die Blasenfrequenz, bis einzelne Blasen erkennbar waren – schön am Kugelblasenzähler ist, dass man die austretenden Blasen noch genauso wie bei einem normalen Blasenzähler sieht. Etwas ratlos fragte ich mich dann, wie ich nun den Füllvorgang erneut starten konnte – ein Blick auf die Hersteller-Anleitung löste diese Frage schnell: Um die Messkammer wieder mit Wasser zu füllen, muss der Blasenzähler gekippt oder geschüttelt werden. Dafür also die Kugel – eigentlich logisch! Nach kurzem Schütteln entwich die Gasblase und ich konnte mit dem Stoppen der Zeit beginnen – in meinem Fall (400-l-Aquarium) sollte die 5-ml-Marke in 31 Sekunden erreicht werden. Nach ein paar Versuchen mit Nachjustierung am Nadelventil war das schnell eingestellt!
Mein Fazit: Bis zu einer Aquariengröße von 200 l würde ich die kleineren, üblichen Blasenzähler bevorzugen. Für Aquarien darüber, insbesondere solche ab 600l l, gelingt die Einstellung der CO2-Menge mit dem Kugelblasenzähler viel einfacher und genauer als bei üblichen Blasenzählern, was seinen Einsatz empfehlenswert macht. Ab 1.200 l Aquarienvolumen ist der Kugelblasenzähler meines Wissens das bisher einzige Gerät, das eine gut messbare Einstellung der CO2-Menge ermöglicht!