von Werner Baumeister

Scheiben verschmutzen recht flott, das braucht man keinem Aquarianer zu sagen. Ob Süß- oder Meerwasserbecken – die Aquarienwände veralgen je nach Beleuchtung und Wasserqualität oft schon in wenigen Tagen. Kurz, man muss sie öfter von diesem Belag befreien, will man ungehindert die Tiere beobachten. An meinem Meerwasseraquarium ist das alle 3–4 Tage nötig. 
Früher verwendete man Scheibenreiniger, an denen vorne eine Rasierklinge befestigt war. Doch Vorsicht, damit konnte man auch die Klebekanten an den Becken verletzen. Einmal angeschnitten, können darunter Algen wachsen. Auf Dauer kann das zu undichten Stellen führen. Daher wurden bald Magnetreiniger eingeführt, die nicht nur sehr praktisch sind, sondern mit ihrem Kunststoffbelag, der aus feinen Borsten besteht, auch die Beläge auf den Scheiben zuverlässig entfernen. In die Ecken kommt man damit zwar nicht so gut. Aber … siehe oben. 
Nun hat es sich die Firma aQua united mit der Marke Flipper u. a. zur Aufgabe gemacht, das Thema Scheibenreinigung genauer zu bearbeiten. Herausgekommen ist eine ganze Reihe von Produkten, die uns das Leben als Aquarianer leichter machen sollen. Und, hat das geklappt?

Flipper Float 2 in 1
Ich hatte die Gelegenheit, zwei der Produkte auszuprobieren. Zunächst widmete ich mich dem Flipper Standard Float Cleaner, der im Grunde wie alle Magnetreiniger funktioniert: Unten ein Vlies mit Kunststoff-„Zähnchen“, auf der anderen Seite ein Magnet. So das Grundprinzip des Magnet-Scheibenreinigers. Nichts Besonderes also? 
Ganz so einfach hat man es sich hier nicht gemacht. Denn der Scheibenreiniger schwimmt, was noch nicht revolutionär, aber doch sehr praktisch ist (das können jedoch auch andere Magnetreiniger). Zusätzlich hat man dem Gerät allerdings eine Stahlklinge verpasst, die abgenommen und ausgetauscht werden kann. Geht es mal härter zur Sache – Kalkalgen im Meerwasserbecken sind da ein gutes Beispiel – setzt man die Klinge auf und dreht den Reiniger einfach um. Schon ist die Klinge im Einsatz und erledigt den Rest. Ich persönlich mache die Klinge nur an das Gerät, wenn ich sie wirklich brauche. Schließlich ist sie messerscharf und man könnte sich daran verletzen. Auch beim Einsatz der Klinge muss man natürlich auf die Klebekanten achtgeben. Aber mit etwas Vorsicht kann man so die Scheiben fast nahtlos reinigen. Und das Einfangen von Sand oder Kies ist unwahrscheinlich, da nur die Klinge und zwei Pads die Scheibe berühren und ein großer Spalt hinter der Klinge das Festsetzen von Steinchen verhindert. Trotzdem aufpassen!
Mit dem Flipper Standard Float Cleaner alleine schafft man es jedenfalls, normale Beläge praktisch rückstandslos zu entfernen. Auch in die Ecken kommt man ganz gut, wenn man ein bisschen schräg „wischt“. Macht man das regelmäßig, kommt es schon gar nicht zu hartnäckigen Kalkalgen. 
Den Flipper-Magnetreiniger gibt es in drei Größen für die meisten gängigen Scheibendicken: den Nano für bis zu 6 mm, den Standard bis 12 mm und den Max Float 2 in 1 bis 20 mm Stärke. Für diejenigen, die so etwas auch im Profibereich haben wollen, existiert der Edge Limited Edition Tang 2 in 1 mit beidseitiger Klinge und etlichem Zubehör in der Größe Standard Edge bis 12 mm und Max Edge bis 24 mm. Da sollte wohl für jeden etwas dabei sein. 
 
Flipper Platinum Scraper
Unter diesem Namen verbirgt sich ein zunächst gewöhnlich wirkender Scheibenreiniger (am Stiel) mit Klinge. Doch was man nicht wollte, war wieder ein Gerät, das unsere verklebten Aquarien beim normalen Entfernen der Algenbeläge beschädigen kann. Die „Klinge“, die der Scraper standardmäßig verwendet, besteht daher aus Kunststoff. Im Grunde kann man jede alte Kreditkarte als Ersatzklinge verwenden, aber natürlich wird eine Plastikklinge mitgeliefert. Damit lassen sich normale Algenbeläge problemlos entfernen.
Doch auch hier wurde an Kalkalgen & Co gedacht. Separat ist nämlich eine rostfreie Stahlklinge erhältlich, die auch den härtesten Scheibenbelägen den Garaus macht. Ich habe es probiert: Selbst alte Kalkalgen, die ich mit einem kleinen Klingenreiniger nie wegbekam, fielen der großen und stabilen Klinge zum Opfer. Man muss zwar kräftig drücken, aber Problem gelöst. Gut gemacht, Flipper! Die Stahlklinge ist nicht ganz billig, aber sie kann beidseitig verwendet werden, was die Haltbarkeit deutlich erhöhen dürfte. Für das normale Reinigen reicht die Kreditkarten-Lösung. Und damit kann man nichts falsch machen. 
Mit der Klinge heißt es natürlich wie bei anderen Klingen: aufgepasst! Aber da auch sie runde Ecken hat und nicht scharf wie eine Rasierklinge ist, hält sich die Gefahr in Grenzen. 
Den Platinum Scraper gibt es in 10, 18 und 28 Zoll, was Längen von etwa 24, 46 und 71 cm entspricht. Wer keine abgelaufenen Kreditkarten hat, kann Klingen natürlich auch als Ersatzteil im 10er-Pack nachkaufen.