Die Bedienungsanleitungen zur CO2-Anlage ProFlora und ProFlora pHControl sind übersichtlich, fehlerfrei und verständlich geschrieben, die Abbildungen und Beschriftungen schnell erfassbar, was bei solchen ­Texten keineswegs selbstverständlich ist. Das macht die Installation der JBL-ProFlora-Anlage einschließlich des digitalen pH-Control-Mess- und Steuergeräts einfach und unkompliziert. Mithilfe zweier Schrauben und einer Schiene ist der pH-Computer kinderleicht montiert, auch alle anderen Vorbereitungen sind schnell erledigt.

Der mitgelieferte schwarze CO2-Schlauch könnte etwas länger ausfallen, denn für eines der beiden genannten Aquarien war er deutlich zu kurz.

Für meine großen Pflanzenbecken benutze ich in aller Regel mindestens Sechs-Kilogramm-CO2-Flaschen. Aber selbst die 500-Gramm-Flasche aus dem Programm von JBL steht ebenso sicher mithilfe eines umgekehrt aufgebauten, trichterförmigen Standfußes.

Den Einsatz von Blasenzählern habe ich einige Male praktiziert, für meine dicht bepflanzten Aquarien mit 400 bis 1.300 Litern Inhalt war ich aber an einer perfekten Regelung durch ein modernes Steuergerät interessiert. Schon mehrfach hatte ich zuvor durch unkontrollierte Zugabe von CO2 Fischverluste zu beklagen – und das sollte in Zukunft nicht wieder passieren.

Die Mess- und Steuertechnik des „ProFlora pH Control“ regelt den pH-Wert automatisch durch CO2-Zufuhr.

Das Steuergerät der An­lage gefällt mir besonders gut: Es ist handlich in der Bedienung und das meerblaue Display zudem optisch sehr ansprechend. Auch ohne Anleitung findet man sich schnell in den verschiedenen Modi des Menüs zurecht. Einmal auf den gewünschten pH-Wert eingestellt, arbeitet das System absolut zuverlässig.

Alle 30 Tage weist ein Blinken des Displays darauf hin, dass der pH-Sensor (zusammen mit dem Temperatur-Sensor) neu kalibriert werden muss. Meine beiden Systeme kalibriere ich immer zur selben Zeit, so dass diese lästige, aber notwendige Arbeit nach etwa 15 Minuten erledigt ist. Simpel und doch praktisch ist der Kalibrierständer für die Küvetten, in denen die beiden Sensoren während des Kalibriervorgangs gefahrlos stehen können und nicht umkippen.

Die pH- und Temperatursensoren werden im Aquarium durch Saughalter fixiert. In meinen Becken haben sich diese Halterungen jedoch als nur bedingt brauchbar herausgestellt: Entweder lösen sich die Sensoren aus den Saugern oder nach ein paar Monaten des Gebrauchs die Sauger von der Scheibe, ein altbekanntes Problem. Ich würde mir eine feste Klemmvorrichtung für beide Sensoren wünschen, vielleicht in magnetischer Form, wie JBL das auch bei seinem Innenfilter-System CristalProfi einsetzt.

Viele Aquarianer besitzen außerdem Seiten- und Rückwände, an denen sich Sauger ohnehin nicht anbringen lassen.

Aquaristikfirmen verwenden sehr unterschiedliche Modelle von Reaktoren: Ziel dabei ist es, dass möglichst viel CO2 vom Wasser aufgenommen wird. Der JBL-Reaktor „Taifun“ mit modularer Bauweise (je nach Höhe des Aqua­riums) lässt sich leicht zusammensetzen und arbeitet in meinen Aquarien sehr effektiv. Zum Beobachten brachte ich einen Reaktor eine Zeit lang an der Frontscheibe des Aquariums an, wo er allerdings sehr schnell veralgte. Eine lichtarme und zugleich gut sichtbare Platzierung ist natürlich viel sinnvoller, denn so spart man sich das häufige Reinigen der Spiralen.

Funktionsbeeinträchtigungen des Reaktors beobachtete ich nur einmal, als Sprosse des Laichkrauts Potamogeton gayi durch dessen Ritzen gewachsen waren. Im über zweijährigen Gebrauch der einen Anlage musste ich außerdem eine zerbrochene Halteklammer ersetzen.

Ein Problem (bei allen Herstellern von CO2-Anlagen) scheinen nach wie vor die Rücklaufsicherungen zu sein. Meist halten sie ihr ­Versprechen, doch eine Garantie gibt es nicht: In den vergangenen Jahren probierte ich die Modelle verschiedener Firmen aus, etliche warf ich weg, weil sie nach dem Entleeren der CO2-Flasche ein Rücklaufen des Wassers in die Armatur nicht verhinderten. Auch eine CO2-Rücklaufsicherung der Firma JBL musste ich austauschen, weil sie das Wasser nicht zurückhielt, sodass es in die Armatur lief, die aber erfreulicherweise funktionstüchtig blieb. Mittlerweile verwende ich deshalb an sämtlichen CO2-Düngeanlagen immer zwei Rücklauf­sicherungen; sie sind preiswert, schnell angebracht und bieten eine doppelte Absicherung.

Fazit: Mit beiden JBL-CO2-Anlagen bin ich äußerst zufrieden. Die Inbetriebnahme der modernen Geräte ist leicht, die Bedienung des Menüs ist einfach und übersichtlich, das Display enthält viele Informationen auf einen Blick, und Mess- und Steuertechnik arbeiten seit vielen Monaten präzise und zuverlässig.

Autorin: Christel Kasselmann