Für mein Nano-Becken (Rebie-Wandaquarium) brauchte ich eine CO2-Versorgung und fand eine passende Anlage bei Dennerle. Diese Firma bietet ein System für ­„Miniaquarien“ an, jedoch ohne genauere Angaben, für welche Beckengröße es geeignet ist. Da der enthaltene Nano-Flipper für Bassins von zehn bis 40 Litern Inhalt ausgelegt ist (so der Hersteller), dürfte diese Angabe für das gesamte Set gelten.

Mein Nano-Becken liegt mit 45 Litern (netto) etwas über dem genannten Bereich. Da ich aber nur eine Grundversorgung anstrebte, schien mir das Dennerle-Produkt die richtige Wahl.
Grundsätzlich gibt es das Set in zwei Ausführungen: als CO2-Düngeanlage „Nano“ (ohne Nachtabschaltung) und als „Nano Space“ (mit integriertem Magnetventil für die Nachtabschaltung). Da ich ja nur relativ geringe CO2-Konzentrationen benötigte, entschied ich mich für das einfachere, um 90 Euro günstigere Set „Nano“.



Formschön und sicher verpackt findet sich im Innern des Kartons das ab­gebildete Equipment. Das Komplett-Set umfasst

  • 80-Gramm-Einweg-CO2-Patrone (Druckgasflasche),
  • Druckminderer und Standfuß (in der Abbildung schon zusammengebaut),
  • Gasleitung,
  • Rücklaufsicherung,
  • Nano-Flipper,
  • CO2-Dauertest
  • und diverse Befestigungs­utensilien.

Dem Set liegt eine ausführliche Anleitung bei, die jeden Schritt des Zusammenbaus sehr gut beschreibt und illustriert. Leider sind einige der 34 (!) Abbildungen etwas dunkel geraten, sodass nicht jedes Detail genau zu er­kennen ist, was aber bei der präzisen Beschreibung nicht schlimm ist.


Inbetriebnahme
Der Standfuß der Patrone ist am Boden mit einem Klebeband versehen, was für ­einen sicheren Stand sorgt. Am vorgesehenen Ort (ne­-ben oder unter dem Aquarium) befestigt, nimmt der Fuß die 80- Gramm-Patrone sicher auf.

Der geschlossene Druckminderer wird „handfest“ auf die Patrone aufgeschraubt, wobei das Patronenventil geöffnet wird (kurzes Zischen beim Aufschrauben). An den Druckminderer wird ein etwa zehn Zenti­meter langes Stück Schlauch angeschlossen und dann die Rücklaufsicherung befestigt (ein Pfeil weist auf die Strömungsrichtung des CO2 hin). Der übrige Schlauch wird nach der Rücklaufsicherung angebracht, und alle Anschlüsse werden ge­sichert.

Dann wird abgeschätzt, wie lang der Schlauch zum Aquarium sein muss, und entsprechend abgeschnitten (lieber etwas zu lang lassen und bei Bedarf nachkürzen). Nun folgt ein etwas kniffligerer Teil: die Verbindung des Schlauchs mit dem Nano-Flipper. Dazu muss der Flipper zerlegt werden, was einen relativ hohen Kraftaufwand erfordert, sodass ich schon befürchtete, das zier­liche Gerät zu zerbrechen, aber es klappte dann doch. Der Schlauch wird in das Flipper-Unterteil nach unten bündig eingelegt, dann das Oberteil darüber „geklippt“.

Von den beiden mitgelieferten Auffangwannen wählte ich die größere, die ich oben auf den Flipper schob. Mithilfe der Saugnäpfe wird der Flipper senkrecht an einer strömungsreichen, möglichst dunklen (damit keine Algen darin wachsen) und tief gelegenen Stelle im Aquarium befestigt. Der CO2-Schlauch wird in die vorgesehene Führung gelegt, die zuvor an der Scheibe angebracht wurde; das verhindert versehentliches Abknicken.
Zum Schluss wird der Dauertest installiert – wegen der kleinen Glasglocke ebenfalls nichts für Grobmotoriker …

Zuerst wird der Sauger auf den Glas-Testbehälter aufgesteckt. Dann hält man den Behälter mit der Öffnung nach oben und füllt aus der Ampulle die Reagenzflüssigkeit ein. Anschließend wird der Behälter wieder umgedreht, und zwar so, dass die Flüssigkeit in die „Blase“ läuft – und nicht wieder aus der Glocke heraus!

Mithilfe des Saugers soll die Glasglocke „an einer gut sichtbaren Stelle mit leichter Wasserströmung“ befestigt werden. Mein erster Versuch misslang leider: Als ich die Glocke mitsamt Sauger unter die Wasseroberfläche schob und losließ, kippte sie sofort um, und der Indikator floss in das Aquarium. Wie gut, dass er „für alle Aquarien­bewohner harmlos“ ist!

Was war passiert? Der Sauger ist drehbar an der Glasglocke fixiert. Durch das Luftpolster, das sich beim Absenken unter der Glocke bildete, entstand ein Auftrieb, der das ganze Gebilde zum Kippen brachte.
Nachdem ich die Glas­glocke vorschriftsmäßig gereinigt hatte, startete ich ­einen zweiten Versuch: Diesmal kippte ich die Glocke unter Wasser zunächst ein wenig, sodass etwas Aqua­rienwasser eindrang, aber noch ein Luftpolster zu der Blase mit Indikatorflüssigkeit bestand. Dieses Mal war der Auftrieb wesentlich geringer. Ich brachte die Glocke zusätzlich noch so an, dass ein Kippen nicht mehr möglich war; so klappte es.

An der Aquarienscheibe befestigte ich die Farbskala zum Ablesen der CO2-Werte. Dem Dauertest liegt eine zweite Skala bei, mit der sich bei bekannter Karbonathärte der pH-Wert des Aquarienwassers ermitteln lässt, doch darauf verzichtete ich.

Es dauert ein bis zwei Stunden, ehe der CO2-Gehalt korrekt angezeigt wird. Als alles installiert war, konnte ich mit der Dosierung beginnen. Dennerle empfiehlt, mit einer Blase pro ­Minute und zehn Litern Aquarieninhalt zu starten, für mein Nano-Becken hieß das: 4,5 Blasen pro Minute.

Nach einigen Stunden kann die Dosierung erhöht werden, wenn noch nicht genug CO2 im Aquarienwasser gelöst ist. Als Zielkonzentration empfiehlt der Hersteller 20 bis 25 Milligramm pro ­Liter. Außerdem rät Dennerle, um eine korrekte Anzeige der Konzentration zu gewährleisten, den Indikator des CO2-Tests alle vier bis sechs Wochen zu erneuern.

Nach langsamem Öffnen des Druckminderers beginnt CO2 in den Flipper zu strömen. Nun kann auch geprüft werden, ob alle Verbindungen dicht sind (Leckage-Spray oder „Spüli-Wasser“). Zunächst klappte die Blasenführung nicht so gut. Die Blasen waren sehr groß, bevor sie sich „ablösten“ und nach oben in die Auffangwanne emporstiegen. Das taten sie manchmal außerdem nicht über die Flip­perstege, sondern direkt am Zuleitungsschlauch entlang. Nach einem Tag hatte sich im Flipper ein Biofilm gebildet, der für weniger Reibung sorgte, sodass die Blasen von nun an klein blieben und nur noch den vorgesehenen Weg über die Stege nahmen (dieses „Einlaufverhalten“ wird auch in der ­Anleitung beschrieben). Nun ließ sich die Blasenzahl bestimmen und einstellen.

Mir fiel auf, dass die Verweilzeit der Blasen im Flipper relativ kurz ist. In etwa einer Sekunde ist eine Blase über die Stege aufgestiegen; sehr viel Zeit für eine CO2-Lösung im Aquarium bleibt da nicht. Anschließend landet die Blase allerdings in der Auffangwanne. Dort bleibt das Kohlendioxid länger und wird nach dem „Paff­rath-Schalen-Prinzip“ im Aquarienwasser gelöst.

Eine längere „Aufsteigezeit“ der CO2-Blasen im Flipper wäre wünschenswert. Allerdings muss man bei ­Nano-Aquarien wohl Kompromisse eingehen, denn es leuchtet ein, dass ein grö­ßerer Flipper mit besserem Wirkungsgrad für derartig kleine Becken zu klobig ist.

Dennerle bietet weitere CO2-Einbringungsarten für Nano-Aquarien an (Diffusor-Topf oder Pfeife; das Kohlendioxid wird über Keramikfritten ultrafein zerstäubt), die möglicherweise effektiver arbeiten als der Flipper, die ich aber noch nicht testete. Bei mir wurde bei fünf Blasen pro Minute eine CO2-Konzentration von etwa 15 Milligramm pro Liter erreicht, was völlig ausreichte.

Erfahrungen im Betrieb
Die eingestellte Blasenzahl blieb konstant. Ich überprüfte nur die CO2-Konzentration im Aquarium durch einen kurzen Blick auf den Dauertest. Das Pflanzenwachstum war mit der Düngung deutlich besser als ohne.
Nach fünf Monaten war der Inhalt der 80-Gramm-Flasche verbraucht, und ich wechselte sie aus. Dazu schloss ich das Ventil des Druckminderers, schraubte die alte Patrone ab und die neue auf. Vorsichtig öffnete ich wieder das Ventil, aber nichts geschah. Auch bei ganz geöffnetem Ventil trat kein CO2 aus. Dabei zischte es ordentlich, als ich die neue Patrone aufschraubte; die Flasche war also voll.

In der Bedienungsanweisung konnte ich nachlesen, dass die Ursache der „Panne“ ein verstopftes Nadelventil am Druckminderer war. Also demontierte ich den Schlauch vom Druckminderer (mit einem Schraubendreher musste er behutsam „abgehebelt“ werden) und öffnete mittels Mikro­schraubenzieher das Justierventil bei für einige Sekunden voll geöffnetem Einstellknopf um eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn (so in der Anleitung vorgeschrieben). Dadurch wird das Ventil gespült. Das funktionierte auch, und die gewünschte Blasenzahl ließ sich wieder einstellen.

Mit dem Dennerle-Set zur CO2-Versorgung von Nano-Aquarien bin ich sehr zufrieden. Es überzeugt mit ansprechender Optik und einfacher Bedienbarkeit. Besonders hervorzuheben ist die gut formulierte, ausführliche Bedienungsanleitung, die auch bei Problemen wirklich weiterhilft. Zudem enthält sie eine nützliche Zubehörliste, in der beispielsweise ein Adapter für übliche, wieder befüllbare CO2-Systeme aufgeführt ist. Als einziger Kritikpunkt bleibt die labile Befestigung der Test-Glocke.

Nachtrag: Bei einem weiteren Dauertest saß der Sauger so straff, dass die Glocke fest fixiert war.

Petra Fitz