Ich suchte nach einer Gebrauchsanweisung, fand aber keine. Auf der Packungsrückseite gab es jedoch einige Fotos und Zeichnungen. Die Anwendungsbeispiele sind aber meines Erachtens auf Anhieb nicht so einfach – oder auch gar nicht – zu verstehen. Zum Glück stieß ich im Internet unter www.jbl.de (Aquaristik Süßwasser, Produkte, Zubehör …) auf ausführlichere Informationen zu der Falle, sogar mit einem Video-Clip. Das Gerät besteht aus einer durchsichtigen Kuppel und einem abnehmbaren Boden aus Plexiglas. Auf dem Boden ist eine Futtertablette als Köder zu fixieren. An den Seiten der Kuppel gibt es zwei Eingänge für die Schnecken. Die Tiere gelangen durch bewegliche, kleine, grüne Gitterstäbchen zwar zu dem vermeintlichen Leckerbissen, sind aber wegen der „verwinkelten“ Stäbe nicht imstande, das Gefäß wieder zu verlassen. Neu an dieser Schneckenfalle sind zwei Stäbchen, die sich als variable Höhenbegrenzung gegen unerwünschte Besuche von Fischen in zwei Positionen einschieben lassen. Um die Falle einsetzen zu können, trennte ich zunächst den Bodendeckel von der transparenten Kuppel. Der Boden ließ sich jedoch nur schwierig entfernen. Auch ein Drehen des Deckels brachte wenig Erfolg. Man muss schon etwas Kraft (ja, beinahe Gewalt) anwenden, um beides voneinander zu lösen. Das Unterteil selbst schien mir zudem etwas scharfkantig, sodass ungeschickte Aquarianer sich daran verletzen könnten. Auf dem Boden befindet sich eine Erhöhung, in die man die Köder-Tablette einbringt, eine kleine grüne Halterung soll ihr Herausfallen verhindern. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die offene Seite dem Bodendeckel aufliegt, leider ist diese Handhabung aber nirgends beschrieben. Die JBL-Falle, nun vorschriftsmäßig mit einem Köder bestückt, stellte ich auf den Bodengrund des mit den zahllosen Turmdeckelschnecken besetzten Harnischwels- Aquariums. Das Anlocken der Schnecken sollte, um einen besseren Fangerfolg zu erzielen, nur nachts geschehen. Dabei ist die biologische Nacht gemeint, in der die meisten Fische ruhen oder schlafen. Es reicht nicht aus, tagsüber einfach die Beleuchtung auszuschal ten. Bis zum folgenden Morgen waren mir rund 100 Turmdeckelschnecken in die Falle gegangen! Von dieser hohen Fangquote war ich natürlich begeistert. Danach probierte ich die Schneckenfalle in weiteren Becken mit unterschiedlichen Fischen, Garnelen und Schnecken aus. Dabei sammelte ich außer Mollusken viele positive Erfahrungen, aber auch ein paar negative:

• Als Falle für Turmdeckelschnecken ist LimCollet 2 bestens geeignet.

• Auch für den Fang von Posthornschnecken und das gezielte Ködern von Raubschnecken ist das Gerät gut brauchbar.

• Größere Schnecken – beispielsweise Apfelschnecken – passen nicht durch den Einlass. • Gezieltes Einsammeln von Garnelen und anderen kleinen Krebsen ist ebenfalls möglich.

• Das Senken des Schneckenbestands gelingt schneller als mit „natürlichen“ Molluskenfressern (Kugelfischen, Schmerlen, Raubschnecken).

• Mit wiederholten Einsätzen (und ein wenig Geduld) kann man den Schneckenbesatz fast vollkommen beseitigen.

• Kleinere Schmerlen, Panzer- oder Harnischwelse gehen aber ebenfalls in die Köderfalle. Um das zu vermeiden, kann man die Größe der Einlassöffnungen mittels der erwähnten Stäbchen variieren. Bei kleinster Einlassstellung geraten natürlich auch nur kleinste Schnecken in die Falle.

• In Aquarien mit größeren Buntbarschen oder Welsen wird die Schneckenfalle von den robusten Fischen unter Umständen verschoben oder umgekippt.

• Die Schneckenfalle wird zu einem günstigen Preis angeboten. Insgesamt bin ich von der Falle begeistert und werde sie auch weiter einsetzen. Die Firma JBL sollte aber einmal überlegen, ob nicht ein paar Verbesserungen möglich wären (siehe oben). Reinhold Wawrzynski

JBL GmbH & Co.KG
(www.jbl.de)
JBL LimCollect II, 117 Millimeter lang, 90 Millimeter breit, empfohlener Verkaufspreis 9,89 €