margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxWalnussbäume sind nicht nur für Eichkätzchen und Siebenschläfer interessant, wenn es darum geht, Vorräte für den Winter anzulegen. Sind die Nager eher an den Früchten von Juglans regia interessiert, sollte das Augenmerk des Aquarianers den Blättern gelten, denn die haben es in sich. Walnussbaumblätter stehen denen des bekannten Katappenbaums (Terminalia ca­tappa, auch als „Seemandelbaum“ bezeichnet) fast in nichts nach. Beide enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die sich – bei richtiger Dosierung – positiv auf das Aquarienmilieu auswirken.
Der Gerbstoffgehalt der Walnussbaumblätter ist mit neun bis zehn Prozent hoch. Gerbstoffe führen zu einer Verdichtung der Hautzellen (adstringierend, Schleimhautschutz), sodass Erreger (Bakterien, Pilze) schlechter eindringen können. Außerdem fördern sie die Heilung kleinerer Wunden.
Obendrein enthält Walnussbaumlaub bis zu 30 Prozent Naphthochinone, vor allem Juglon. Dieser Farbstoff dient in der Natur als Fraßschutz gegen Insekten und wirkt pilzhemmend (fungizid). Als weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind das Vitamin C (bis zu ein Prozent) und wertvolle Mineralstoffe zu nennen.
Walnussbaumblätter dienen aber auch als Nahrung für viele Aufwuchs fressen­-de Aquarienbewohner. Raspelnde Harnischwelse lieben sie ebenso wie Garnelen und Schnecken.
Üblicherweise werden Blätter einheimischer Bäume zu aquaristischen Zwecken in der Herbstfärbung geerntet, nicht so bei der Walnuss. Hier verwendet man das grüne Laub, denn es enthält noch die wertvollen Inhaltsstoffe. Allerdings sollte man die Blätter nicht sofort einsetzen, sie müssen erst getrocknet werden. Ich fand bislang keine Erklärung, warum sie nicht grün zu verwenden sind, vermute aber, dass den Aquarienbewohnern der hohe Juglon-Gehalt nicht angenehm ist (Fraßschutz, siehe oben); aus dem getrockneten Blatt dürfte sich ein wesentlicher Anteil verflüchtigt haben.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 10/2017