von Sebastian Wolf


Es gibt eine Vielzahl an Anleitungen zur Zucht verschiedener Wasserfloharten, so auch zu Moina macrocopa. Wasserflöhe gelten gemeinhin als nicht überaus aufwendig in der Kultur, eine der wesentlichen Aufgaben (schön erläutert von Roland Schreiber in DATZ 12/2020) besteht darin, sich gut vermehrende Populationen regelmäßig auszudünnen. 
Dennoch lief es länger nicht zufriedenstellend in meiner Zucht, die aus drei Glasbecken mit je 12 Liter Wasservolumen besteht: Teils war die Vermehrungsrate gut, teils war wenig Fortpflanzung festzustellen, immer wieder kam es in beiden Extremen zu einem rapiden Einbruch des Bestandes. Auch ganz verschiedene Futtermittel (Hefe, Filterschlamm, eine Chlorella-/Sojapulver-Mischung, Grünalgen-Wasser von draußen) erbrachten keine Verbesserung. 
So setzte ich beim Wasser an, nachdem ich bis dato nur über Kohle gefiltertes, abgestandenes Leitungswasser verwendet hatte. Zum Einsatz kamen: Regenwasser mit einem Schuss Leitungswasser (oder ohne), Osmosewasser, das mit einer für Garnelen hergestellten Salzmischung re-ionisiert wurde, außerdem länger nicht gewechseltes Wasser aus einem weitgehend kahlen Fischzuchtbecken. Ergebnis: noch immer nicht zufriedenstellend. 
Eine gewisse Faulheit führte doch noch zum nachhaltigen Erfolg: Direkt über den Moina-Becken steht ein voll bepflanztes, lange eingefahrenes 54-l-Aquarium, das hell beleuchtet wird und mit einem Lufthebefilter ausgestattet ist. Darin sind nur sporadisch ein paar Fischnachzuchten oder kleine Gruppen von Zuchttieren untergebracht. Seitdem ich Wasser daraus für die Moina nutze, laufen alle Behälter beständig stabil und regelmäßig kann ich Exemplare zum Verfüttern entnehmen. Die Moina-Behälter werden zeitversetzt alle zwei Monate komplett geleert und einfach per Schlauch mit dem Wasser des darüber stehenden Beckens befüllt. Als Neubesatz kommt ein halber Teelöffel Wasserflöhe aus einem der anderen Zuchtbehälter dazu. Nach ca. drei bis vier Wochen Wochen können dann wieder Tiere entnommen werden. 
Ein paar Blasenschnecken putzen Boden und Wände, außerdem erhalten die Becken eine minimale Luftfilterung (eine Blase alle paar Sekunden). Arbeitsaufwand pro Behälter: in acht Wochen fünf bis sechs Minuten. Als Futter verwende ich nur noch Chlorella und Soja, das täglich oder alle zwei Tage gereicht wird. Zwar bin ich nicht esoterisch veranlagt und glaube nicht an magische Flüssigkeiten, bin aber überzeugt: Dieses Wässerchen aus einem eingefahrenen Aquarium, das ist wunderbar für Moina!
von Sebastian Wolf