Dagegen hilft Verdunkeln, doch geht das nicht immer. Und möchte man mit Tageslicht fotografieren, kann man den Raum sowieso nicht abdunkeln. Kürzlich wollte ich mein Paar Gestreifter Fadenfische (Colisa fasciata) aufnehmen, das ich zur Nachzucht angesetzt hatte. Der Aquarienraum ist sehr hell, das Becken steht etwa einen Meter vom Fenster entfernt. Also konnte ich ganz gut ohne Blitz arbeiten, dachte ich, baute Stativ und Kamera auf und legte los. Aber ach, neben dem abgelichteten Fisch sah man auf dem Bild sehr schön, welche Kamera ich verwendet hatte, und das Fenster im Hintergrund ebenfalls! Zubehör, das solche Spiegelungen minimiert (Linsentubus, Polfilter, Gegenlichtblende) besitze ich leider nicht.

Wie also Reflektionen verhindern? Da ich also nicht den ganzen Raum verfinstern konnte, dunkelte ich die unmittelbare Umgebung der Kamera ab: Mit seiner großen Öffnung fixierte ich ein schwarzes T-Shirt an drei Seiten des Aquariums (seitlich und oben) und platzierte die Kamera darunter. Zum Fotografieren schlüpfte ich einfach mit dem Kopf in die dafür vorgesehene Shirt-Öffnung und mit den Armen ebenfalls, nur eben in der „falschen“ Richtung. So hatte ich einen ähnlichen Lichtschutz, wie ihn die allerersten Fotografen verwendeten. Und die Bilder waren nun tatsächlich viel besser: Weder Kamera noch Knipser bereicherten als Spiegelung das Bild.

Nachdem das T-Shirt- Prinzip bei kleinen Aquarien prima funktioniert hatte, bastelte ich mir einen größeren, dreiseitigen Rahmen und bespannte ihn mit Fo- lie (einem aufgeschnittenen Müllsack). Oben an dem Rahmen befestigte ich ein Profil, mit dem man die Konstruktion an sechs Millimeter starken Scheiben einhängen kann. An dickerem Glas wird der Rahmen mittels Klemmen befestigt. Geht das nicht, kann man ihn auch einfach mit der freien Hand vor die Aquarienscheibe halten. Mit Klebeband befestigte ich den Müllbeutel sowohl oben als auch seitlich an dem Holz- U, fertig. Die Bilder von den brutpflegenden Thorichthys ellioti nahm ich einmal mit und einmal ohne den Rahmen auf. Der Unterschied ist deutlich, das Thema Spiegelungen – zumindest bei Fotos dicht am Aquarium – so weit erledigt. Nun muss ich nur noch meine Fische dazu bringen, stillzuhalten, wenn ich sie ablichten will … Petra Fitz