Es gibt Fischarten, die seit über 100 Jahren in unseren Aquarien schwimmen. Einige gehören zum Standardsortiment, andere sieht man heutzutage nur hin und wieder in den Händlerbecken, so auch die Wildform der Messingbarbe. | Von Uwe Manzke
Die Messingbarbe, auch Hongkong- oder Chinesische Barbe, Vietnam-Messingbarbe und im Englischen „Green“ und „Half-striped Barb“ genannt, gehört zu den Klassikern der deutschen Aquaristik. Schon in dem Standardwerk „Die exotischen Zierfische in Wort und Bild“ wurde die Art vorgestellt (STANSCH 1914).
Puntius semifasciolatus (GÜNTHER, 1868) hat ein großes Verbreitungsgebiet, das sich vom nördlichen Vietnam über das südwestliche und südliche China, einschließlich der Insel Hainan, bis Hongkong und Taiwan im Südosten erstreckt (NICHOLS & POPE 1927; HERRE & MYERS 1931; VAN DEN NIEUWENHUIZEN 1963; MAI 1985; KOTTELAT 2001; CHANG et al. 2006). Funde in Nord-Laos werden als mög­liche Verschleppung mit der Fischbrut anderer Arten diskutiert (KOTTELAT 2009).
Auf Taiwan, vor allem im dicht ­besiedelten Westen, gilt P. semifasciolatus heute als gefährdet (LAI et al. 2008). Außerdem lebt auf der Insel noch eine weitere, mit der Messingbarbe leicht zu verwechselnde Spezies, die bartellose Barbe P. snyderi, ­deren Artstatus erst kürzlich anhand molekulargenetischer Untersuchungen bestätigt wurde (CHANG et al. 2006).

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2013