Die Reisfische (Gattung Oryzias) sind seit vielen Dekaden bekannte Aquarienfische. Eine Art, der Medaka (O. latipes), gehört zu den wichtigsten Labororganismen weltweit, auch wenn er in der europäischen Aquaristik kaum anzutreffen ist. Er war der erste transgene Fisch, der gezüchtet würde: Es gelang, auf ihn das für Bioluminiszenz verantwortliche Gen einer Quallenart zu übertragen. Der Grund für diese Manipulation war selbstverständlich nicht, „Leuchtfische“ für die Aquaristik zu erzeugen, sondern es ging um medizinische Fragestellungen. In Europa sind transgene Fische verboten, in Südostasien werden sie allerorten frei verkauft. Wegen ihrer doch eher unscheinbaren Färbung sind die „wilden“ Reisfische Tiere für Spezialisten geblieben, bis der Neon-Reisfisch entdeckt, exportiert und kurz darauf auch wissenschaftlich beschrieben wurde: Oryzias woworae. Von Frank Schäfer