Bei seinem „Blickfang“-Besuch für die August-Ausgabe bewunderte der DATZ-Redakteur ein weiteres Aquarium im Hause Poding. Der spontanen Bitte, seine Beobachtungen über die darin lebenden Tintenfische aufzuschreiben, kam ihr Besitzer gern nach. | von Lars Poding
Mitte März 2017 erhielt ich von einer privaten Züchterin drei Stumpfdorn-Sepien, die bei ihr Ende November 2016 aus einer Eitraube geschlüpft waren. Die indonesische Stumpfdorn-Sepie (Sepia bandensis) kommt in Korallenriffen und auf Sandböden in ein bis 30 Metern Wassertiefe vor und ist wie fast alle Arten hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv. Sepien vermögen sich sowohl schwimmend (mittels Flossensaum und Atemtrichter) als auch kriechend (mithilfe der acht kurzen Kopfarme) fortzubewegen; von dieser geruhsameren Fortbewegungsart macht die Stumpfdorn-Sepie häufiger Gebrauch.
Mit einer Mantellänge von bis zu sieben Zentimetern und einem maximalen Körpergewicht von 45 Gramm zählt S. bandensis zu den kleinen Vertretern dieser sowohl in tropischen
als auch in subtropischen und in gemäßigten Gewässern vorkommenden Tintenfischgattung.
Die drei Sepien kamen in ein 150-Liter-Becken, das ich eine Woche vorher für sie eingerichtet hatte. Sie hatten bereits eine Mantellänge von etwa fünf Zentimetern, was einer Gesamtlänge von rund acht Zentimetern entspricht. Die Züchterin sagte mir, dass diese Sepia-Art relativ einfach zu halten sei und keine allzu großen Ansprüche an die Wasserparameter stelle. Lediglich bei der Futterauswahl seien die Tiere sehr wählerisch. Selbst hatte ich noch keine Erfahrung mit der Haltung von Tintenfischen und verließ mich somit auf die Tipps der Züchterin und ein paar Internet-Foreneinträge. Die Sepien waren lebende Futtergarnelen gewohnt und hatten erst kurz, bevor ich sie erhielt, erstmals auch gefrorene Sandgarnelen angenommen.
Pflegebedingungen
Das Becken hatte ich mit einer guten Portion Lebendgestein und einer drei Zentimeter hohen Schicht feinen Korallensandes eingerichtet und mit gereiftem Aquarienwasser gefüllt, womit von Beginn an eine ausreichende Kleinlebewelt und stabile Wasserwerte gegeben waren. Die Beleuchtung besteht aus je einem 54- und 36-Watt-LED-Streifen von Aqua Medic. Diese nicht allzu hohe Lichtstärke kommt den Sepien entgegen und reicht zugleich noch aus für ein gutes Gedeihen weniger lichthungriger Blumentiere. Die Lichtphase dauert von zehn bis
22 Uhr. Es gibt kein Mondlicht; die Raumbeleuchtung von Küche und Wohnzimmer reicht vollkommen aus. Mondlicht (jeglicher Art) ist meines Erachtens für diese Tiere immer noch zu hell. Eine Pumpe (Nanostream 6025, fünf Watt, Tunze) und ein Abschäumer (Bubble Magus Nac 3) bewegen und reinigen das Wasser.