… und Zwerge
Auf der anderen Seite der Größenskala ist die Benennung der kleinsten Art nicht ganz so einfach. Um diesen Titel konkurrieren zahlreiche Spezies, doch dürften Vertreter der Erbsenkrabben (Familie Pinnotheridae), deren Name bereits auf ihre Winzigkeit hinweist, die heißesten Anwärter sein. Bei den meisten der annähernd 300 Arten erreicht der Kopfbrustpanzer (Carapax) eine Breite von kaum zehn Millimetern. Fast ausnahmslos handelt es sich bei diesen Winzlingen um Symbionten, die mit anderen Wirbellosen zusammenleben; am bekanntesten ist wohl der Muschelwächter (Pinnotheres pinnotheres), der meist im Kiemenraum von Steckmuscheln haust und sich an den Mahlzeiten seines Wirtes beteiligt, ohne ihn zu schädigen.
Ebenfalls zu den kleinsten Arten gehören die in der Süßwasseraqua­ristik beliebten Mikrokrabben (Limnopilos nayanetri) aus der Familie der Falschen Spinnenkrabben (Hymenosomatidae), die ihren Namen ebenfalls aus gutem Grund tragen: Sie erreichen ausgewachsen lediglich eine Carapax-Breite von maximal zehn ­Millimetern, mit ihren langen Beinen werden sie zwar „sogar“ 30 Millimeter breit, bleiben aber dennoch Zwerge. Mithilfe ihrer behaarten Scheren können sie nicht nur feste Nahrung zu sich nehmen, sondern auch Schwebstoffe aus dem Wasser filtrieren.
Diese Beispiele zeigen bereits, wie vielgestaltig Krabben sein können. Doch die Variabilität beschränkt sich nicht auf äußere Merkmale. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ­haben diese Krebse eine außergewöhnliche Vielfalt hervorgebracht.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2018