In den Mangroven sind Seepferdchen nicht so einfach zu entdecken. Das liegt vor allem daran, dass das Wasser in diesen Gebieten meistens trüb ist, da es bei Flut in die Mangroven ein- und bei Ebbe wieder herausfließt und dabei Sediment mittransportiert. Während des Gezeitenwechsels kommt es jedoch zu einem kurzen Stillstand der Wasserbewegung, und das ist genau das Zeitfenster, in dem die Sicht etwas besser ist. Die Unterwasserwelt der Mangroven lässt sich nun zumindest halbwegs gut erkunden. Der an brasilianischen Küsten tagsüber fast immer wehende und oft recht starke Wind sowie die damit einhergehenden Wellen trüben das Wasser allerdings zusätzlich ein. Da es nachts und frühmorgens aber meistens windstill ist, heißt das für potenzielle Seepferdchen-Beobachter: Tiden-Kalender studieren und bei Gezeitenwechsel in aller Herrgottsfrühe in die Mangroven aufbrechen.
Weltweit gibt es über 50 Arten von Seepferdchen; die genaue Artenzahl wird, wie so oft, unter Ichthyologen diskutiert. Da in der letzten DATZ näher auf Systematik und Lebensweise der Seepferdchen-Verwandten (Familie Synganthidae) eingegangen wurde (Göthel 2020), möchte ich mich diesbezüglich kurzfassen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 8/2020