Im Frühjahr 2010 überkam mich wieder einmal maritimes Fernweh. Das Gewässer sollte artenreich und nicht zu kalt sein, aber auch nicht zu weit entfernt liegen, da nur ein einwöchiger Aufenthalt infrage kam und weil die Sache „finanziell unauffällig“ bleiben sollte. Tauchurlaube sind allerdings selten billig, es sei denn, man versteht darunter nicht nur das Tauchen mit Pressluftgerät und dem ganzen Drum und Dran, sondern sehr wohl auch das Apnoetauchen: Genau das aber war geplant für die sieben Tage am Roten Meer. Die andere Bezeichnung für das Abtauchen mit nur einem Atemzug – Freitauchen – gefällt mir besonders, denn wer darin einigermaßen geübt ist und wer beides kennt – mit oder ohne den ganzen Gerätekram –, der weiß den viel größeren Bewegungsspielraum des Freitauchers durchaus zu schätzen. Und erinnert sich vielleicht auch mit Grausen an den einen oder anderen Gerätetauchgang in der Großgruppe und mit einem Guide, der immer genau wusste, wo man hinzuschauen und wann man weiterzuschwimmen hat. Von der überblähten Tauchbürokratie ganz zu schweigen.
Auf eine hohe Qualität und einen perfekten Sitz seiner Ausrüstung (Tauchmaske, Schnorchel, Flossen) legt jeder erfahrene Freitaucher größten Wert. Deshalb leiht er sie sich nicht vor Ort, sondern bringt seine eigene mit. Mit kleinen, wabbeligen Billigflossen macht Apnoetauchen keinen Spaß, ebenso wenig mit einer schlecht sitzenden, undichten Maske. Für stärker Fehlsichtige sollte die Mas

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