Seit etwa 400 unserer Zeitrechnung traten die hübschen Schneckenschalen von den Malediven aus ihren Siegeszug nach Persien und Indien an und eroberten in der Folge fast den gesamten afrikanischen Kontinent als Zahlungsmittel, wo sie in einigen inneren Regionen sogar bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts als sogenannte Scheidemünze benutzt wurden.

Der Name „Kauri“ hat seinen Ursprung im Altindischen, zunächst bezeichnete er zwei der zahlreichen Porzellanschnecken- Spezies und wurde dann für alle Arten übernommen. Der zweite gebräuchliche deutsche Name – Porzellanschnecke – geht nicht etwa auf das ursprünglich aus China stammende Porzellan zurück, im Gegenteil: Der italienische Name für Kaurischnecken lautet „porcellana“, und wegen der ähnlichen Oberflächenbeschaffenheit der feinen Keramik und der Schneckenschale wurde das Steingut seit dem Ende des 13. Jahrhunderts eben Porzellan genannt. Bis ins 15. Jahrhundert glaubte man sogar, dass es aus den pulverisierten Schalen der Kaurischnecken hergestellt werde! Der Name „porcellana“ für die Kaurischnecken wiederum soll sich im mittelalterlichen Italien von „porcellano“ oder „porcellus“ (= „Schweinchen“) abgeleitet haben. Angeblich bezieht es sich auf die Ähnlichkeit des äußeren Geschlechtsorgans der Frau mit der länglichen Schalenöffnung auf der Unterseite der Kaurischnecke. Helmut Göthel