Bornholm liegt rund 135 Kilometer vom Festland Dänemarks entfernt. Bis zum schwedischen Schonen hingegen sind es nur etwa 40 Kilometer. Auf einer vierstündigen Fährenfahrt ab Saßnitz (Rügen) erreicht man die ganz besondere Ostseeinsel und taucht in eine skandinavisch gelassen anmutende Welt ein. | VON FALK UND CORNELIA WIELAND

Die Bornholmer nennen unsere gute alte MEZ „Gudhjem-Zeit“, denn der 15. Breitengrad verläuft akkurat durch Bornholms Künstlerstadt am Berge. Man legt Wert auf die Feststellung, dass in der gesamten EU allein hier die Sonne zwölf Uhr mittags am höchsten und genau im Süden steht (immerhin ist die MEZ als die mittlere Sonnenzeit auf dem 15. Breitengrad definiert). Tatsächlich gilt Bornholm zu Recht als die Sonneninsel der Ostsee, weil sich die üblichen Sommerhochdruckgebiete vergleichsweise lange über der freien See halten. Die Fläche Bornholms lässt sich als ein auf der Spitze stehendes Rechteck von 30 mal 40 Kilometern Kantenlänge beschreiben. Typisch skandinavische Steilküsten und Felsriffe gestalten den nördlichen Teil und damit die längsten Uferabschnitte der Insel. Geologisch darf man Bornholm als das südliche Ende des skandinavischen Urkontinents aus Granit und Gneis ansehen. Das Eiland bietet an seinen Küsten, aber auch in landseitigen Aufschlüssen vielfarbige Granite. Doch im südlichen Drittel der Insel brachen vor Jahrtausenden die magmatischen Gesteinsschichten einfach ab und versanken. Deshalb wurde die Südkuste nach den Eiszeiten von weichem Material überlagert. Hier gibt es lange Sandstrände wie an den norddeutschen und dänischen Küsten. Der Sand ist so ungewöhnlich fein, dass er in früheren Jahrhunderten zum Füllen von Sanduhren verwendet wurde.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 8/2016