Thermalbäder gibt es in Europa etliche, die vielfältige Lebensgemeinschaft des Warmbachs im österreichischen Villach ist jedoch einzigartig. | Von Uwe Dost
Der Villacher Warmbach, der Abfluss der Therme Villach, ist ein – wenn auch nur sehr kleiner – Tropenbach in Kärnten. Ausreißer aus einer Zuchtanstalt für tropische Pflanzen und Fische, aber wohl auch Aquarianer sorgten für vielfältiges exotisches Leben mitten in Europa. Allerdings gelang es nur wenigen Arten, sich selbst erhaltende Populationen zu bilden.
Fischen verboten
Erstmals besuchte ich den Warmbach Ostern 2011 und war sogleich begeistert von den üppigen Wasserpflanzenbeständen. Eine Veröffentlichung des Lebensmittelministeriums Österreichs („Aquatische Neobiota in Österreich“) listet die aquatischen Neophyta auf. Das sonnige Kärnten weist von allen österreichischen Bundesländern mit 61 Arten die meisten exotischen Wasserpflanzen auf; 15 Spezies kommen ausschließlich im Villacher Warmbach vor.
Bei meinen drei Besuchen traf ich stets folgende Pflanzenarten an: den Genoppten Wasserkelch, Wendts Wasserkelch, den Indischen Wasserfreund, das Kriechende Heusenkraut, die Muschelblume, das Mexikanische Eichenblatt und die Gemeine Sumpfschraube (siehe Kasten).
Aller Anfang ist schwer
Auf den ersten Metern hinter dem Thermenauslass zwischen Warmbader Straße und Bahndamm ist aquatisches Leben im Warmbach rar. Wasserpflanzen gibt es keine, Fische nur manchmal und dann Einzelexemplare. Im Juni 2016 sah ich dort einen großen Karpfen und einen Hemichromis. Jenseits des Bahndamms direkt hinter der Straßenbrücke waren stets dichte Gruppen von Cryptocoryne wendtii auszumachen.
Ende April 2011 war das gesamte Bachbett bereits nach wenigen weiteren Metern stark verkrautet und wies undurchdringliche, auch über der Oberfläche wachsende Bestände von Indischem Wasserfreund (Hygrophila polysperma) und Mexikanischem Eichenblatt (Shinnersia rivularis) auf. An den Ufern gedieh Heusenkraut (Ludwigia cf. repens).
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 8/2017