Goldene Aue und Möwensee
Als „Goldene Aue“ in Thüringen wird ein Teil des Helme-Tals zwischen Nordhausen und Sangerhausen bezeichnet. Der muntere Fluss entspringt am Südrand des Harzes im Eichsfeld und fließt nach 65 Kilo­metern bei Artern in die Unstrut. Die Helme nimmt neben vielen anderen Gewässern die Abflüsse von Zorge, Thyra und Salzaspring (Thüringens stärkster Karstquelle) auf.
Mit der Anhebung des Harzes im Tertiär erfolgten im Untergrund intensive Salzauslaugungen, und die heutige Goldene Aue bei Nordhausen wurde zum Senkungsgebiet. Niederschläge und vor allem das Flüsschen Zorge, das bereits seit etwa 400.000 Jahren durch das Gebiet fließt, brachten den Abtragungsschutt des Gebirges in die Goldene Aue. Daraus entstanden bis zu 80 Meter dicke, hochwertige Sand- und Kieslager. Alle heutigen Nord­häuser Kies-Seen sind ehemalige Tagebaue, deren dauerhaft hohe Wasserqualität durch intensiv fließendes Grundwasser sichergestellt wird.
Der maximal 46 Meter tiefe Möwensee ist mit seinen etwa 55 Hektar beinahe genauso groß wie der Sundhäuser See. Er soll als jüngster See des letzten DDR-Kiesabbau-Plans um 1977 entstanden sein. Als sehr nährstoff­armes Gewässer mit geringem Fischbestand weist er Sichtweiten bis zu 20 Meter auf. Seine unterseeischen Steilhänge sind ideal für die Höhlenbauten der Edelkrebse.
Und die Krebse haben den Möwensee gefunden! Er liegt am Rand von Nordhausen in der Nähe der BAB 38. Der unscheinbare See ist eingezäunt und wird von zwei einige hundert ­Meter entfernten Tauchbasen bewirtschaftet. Taucher und Schnorchler dürfen den See nach Anmeldung ganz legal besuchen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2018