Ursprünglich war Madagaskar zu 90 Prozent bewaldet. Von den einst vorhandenen Waldflächen sind heute jedoch nur noch etwa zehn Prozent erhalten. Durch das rasante Bevölkerungswachstum auf der Insel entsteht ein immer größerer Bedarf an Acker- und Weideland, weshalb ständig neue Waldgebiete durch Brandrodung zerstört werden. Große Flächen fallen zusätzlich der Gewinnung von Bau- und Brennholz sowie Holzkohle zum Opfer. Mit dem Verschwinden der Wälder geht auch der Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten unwiederbringlich verloren.
Das vom Menschen verursachte Aussterben endemischer Arten setzte auf Madagaskar bereits vor langer Zeit ein. Die bis knapp drei Meter großen Madagaskar-Riesenstrauße beispielsweise verschwanden schon irgendwann zwischen dem Jahr 1000 und dem 17. Jahrhundert. Zu den durch Habitat-Zerstörung und Faunenverfälschungen gefährdeten Spezies zählen die meisten endemischen Tiere und Pflanzen Madagaskars, so auch viele der rund 150 Süßwasserfische, von denen 65 Prozent (zwei Familien und 13 Gattungen) ausschließlich auf der Insel vorkommen...