Die Unterfamilie Etroplinae
Der auf Madagaskar endemischen Gattung Paretroplus werden gegenwärtig 13 Arten zugeordnet. Einige von ihnen sind ungewöhnlich farbig und deshalb in der Aquaristik belieb­-te Pfleglinge, insbesondere in den Schauaquarien zoologischer Gärten.
Eine sowohl in ihrem Habitus als auch in ihrer Färbung besonders auffallende Art, die in ihrer Körper- und Flossenform an gewisse Doktorfische aus den tropischen Meeren erinnert, ist Paretroplus menarambo Allgayer, 1996. Fundorte dieses Cichliden, der eine Länge von knapp 20 Zentimetern erreicht, sind nur aus einem sehr begrenzten Gebiet im Einzug des Bema­rivo im Nordwesten der Insel bekannt. Die Fische wurden in den 1990er-Jahren mehrmals exportiert und werden bis heute in Florida in Fischfarmen vermehrt. Auch in Europa werden sie gegenwärtig von einigen Aquarianern und in Schauaquarien gepflegt. In der Natur sind sie jedoch wahrscheinlich ausgestorben (de Rham & Nourissat 2004).
Dieser attraktive Buntbarsch, dessen breiter, roter Saum der großen, stark eingebuchteten Schwanzflosse sofort ins Auge fällt, tritt in einer beigefarbenen und einer gelbgrünen Farbvariante auf. Auf dem Körper gibt es mehrere horizontal verlaufende Reihen kleiner Flecke, die durch dunkle Schuppenzentren gebildet werden. Zusätzliche Zeichnungsmuster sind sieben dunkle Querstreifen, deren Ausbildung aber von der Stimmung der Fische abhängt.
In Habitus, Färbung und Zeichnungsmuster ganz ähnlich sieht P. ­maculatus Kiener & Maugé, 1966 aus. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal bildet der große, schwarze Fleck in der vorderen und oberen Körperhälfte. Die Fische, die ebenfalls eine Länge von knapp 20 Zentimetern er­reichen können, stammen aus den Einzugsgebieten der Flüsse Ikopa und Betsiboka im Nordwesten der Insel, wo ihr Überleben akut gefährdet ist. Die Art wird jedoch in Florida vermehrt und ist auch in Deutschland bei Aquarianern und in zoologischen Gärten in Pflege.
Eine weitere hochrückige Art mit besonders attraktiver Färbung ist P. maromandia Sparks & Reinthal, 1999. Von der gelblichen Grundfärbung heben sich sechs oder sieben dunkle Vertikalstreifen kontrastreich ab, zwischen denen sich in der un­teren Körperhälfte signalrote Zonen befinden.
Dieser Buntbarsch, dessen Verbreitungsgebiet in mehreren Flüssen des äußersten Nordwestens Madagaskars liegt, ist für die Pflege in einem normalen Aquarium wenig geeignet, weil er über 30 Zentimeter lang werden kann. In den 1990er-Jahren wurde er in Südfrankreich in Gartenteichen vermehrt. Gegenwärtig scheint er aber nicht mehr in Aquarien gehalten zu werden. Die Art, die ausschließlich im Unterlauf und in den Mündungs­gebieten ihrer Heimatgewässer vorkommt, lebt nicht nur in reinem Süß-, sondern auch in Brackwasser (de Rham & Nourissat 2004).

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 1/2018