Ähnlich sah es mit D. dario (Labrus dario) und B. assamensis aus, diese beiden Arten wurden erst ab Ende des 20. Jahrhunderts nach Europa exportiert. Dario dario wurde als „Scarlet“ oder „Scharlach-Blaubarsch“ und bis dahin kleinster Blaubarsch gehandelt. Dieser etwas abweichende „Badis“ eroberte mit seine Farbenpracht schnell die Aquarien vieler Liebhaber und wurde bereits kurz nach seiner Erst­einfuhr als „neue Unterart“ – B. badis bengalensis Tomey, 2000 – beschrieben.
Dieser Schritt erfuhr sofort vielfache und berechtigte Kritik. Zum einen fehlte neben etlichen notwendigen und üblichen morphologischen An­gaben auch der Fundorthinweis, zum anderen soll der Beschreiber gewusst haben, dass an einer Revision der ­Familie Badidae gearbeitet wurde (Steinle 2000; Staeck 2003). Obendrein hatte Hamilton den „Scarlet“ bereits 1822 als L. dario für Nordbengalen beschrieben, womit der von ­Tomey vergebene Name hinfällig war.
Dennoch wird die Art heute mitunter noch als B. bengalensis gehandelt und angeboten. In ihrer Revision der Gattung nahmen Kullander & Britz (2002) den „Scarlet“ aus der Gattung Badis heraus und ordneten ihn einem neuen, eigenen Genus innerhalb der Familie Badidae zu: Dario. Damit ­bekam der „neue“ Zwerg-Blaubarsch seinen alten und gültigen Namen aus dem Jahr 1822 zurück, und das gleich zweifach.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2018