Letzteres gelingt natürlich nur bei entsprechendem Substrat. Die bereits vorhandenen „Höhlen“ werden häufig gestaltet, indem etwas Bodengrund herausgeschafft wird. Die Grabtätigkeiten erfolgen nicht mit dem Maul, sondern durch schlängelnde und schüttelnde Bewegungen des Körpers. Dabei wird oft der Schwanz umgeschlagen und Substrat mit dieser „Schaufel“ aus dem Bau entfernt. Zum Ausgang hin entsteht dann eine Art Wall, der das Innere des Verstecks ­abschirmt.
Im Fall einer „Höhle“ werden die Wände ebenfalls mit schüttelnden und reibenden Bewegungen des ganzen Körpers geputzt. Gelegentlich nutzen die Badis-Männchen dichtes Wurzelwerk von Javafarn (Microsorum), Javamoos (Vesicularia) oder Fadenalgen-Knäuel (van den Nieuwenhuizen 1959 a, b; Housz 1962) und – zu meiner Überraschung – manchmal auch eine dichte Schwimmpflanzendecke zum Laichen. Zwischen Moosen und Algen legt das Männchen dafür einen Hohlraum an.
In einem Aquarium mit B. blosyrus hatte ich einmal mehrere Schiefer­platten in einer Reihe nebeneinander eingebracht. Die schmalen Zwischenräume wurden gelegentlich von einem Männchen als Laichplatz genutzt. Oft beobachtete ich das brutfürsorgende Individuum in mehr oder weniger senkrechter Haltung in dem als Nest genutzten Spalt. In der Natur, etwa in Fließgewässern mit steinigem und felsigem Untergrund, dürften die Fische ähnliche Nischen als Laichplätze nutzen. Möglicherweise erklärt das auch die ungewöhnlich anmutenden Körperhaltungen, wie sie häufig zu be­obachten und auf einigen Fotos hier zu sehen sind.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 7/2018