Wie der Name sagt, sollen Kuckuckswelse maulbrütenden Buntbarschen während des Laichvorgangs ihre Eier „unterschieben“, indem sie in Gruppen den Laichakt der Cich­liden durchschwimmen, dabei eigene Eier und Spermien ausstoßen und nach Möglichkeit noch Eier der Maulbrüter fressen. Das Maulbrüter-Weibchen nimmt die Wels-Eier dann unbeabsichtigt auf. Die Wels-Nachkommen entwickeln sich schneller als die Cichliden-Eier, die den kleinen Kuckuckswelsen als Nahrung dienen und eine prächtige Versorgung garantieren.
Tatsache ist, dass es in der Aquaristik eine Vielzahl von Nachzucht­erfolgen gibt, bei denen Maulbrüter-Weibchen neben eigenen Nachkommen junge Kuckuckswelse oder sogar ausschließlich kleine Fiederbartwelse freisetzten (Schraml 2003).
Auch im Tanganjikasee wurden Jungwelse im Kehlsack von Maulbrütern nachgewiesen. Unstrittig dürfte sein, dass sich die Jungwelse aufgrund ihrer schnelleren Entwicklung von den Eiern und anschließend von den Larven des Wirtsfisches ernähren und auf diese Weise in dessen Kehlsack eine perfekte „Rundumversorgung“ aus Schutz vor Fressfeinden, stets ­frischem Wasser und Nahrung im Überfluss genießen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 7/2019