Salzige Reisfische
Den wenigsten Asienreisenden dürften jemals die Fischchen aufgefallen sein, die in den Übergangslebensräumen zwischen Meer und Land die Wasseroberfläche bevölkern, dafür sind sie schlicht zu klein und zu flink unterwegs. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie jedoch zu immer beliebter werdenden Testorganismen. Das hat praktische Gründe: Die Forschung benötigt kleine, leicht vermehrbare Fischarten für ihre Labore, doch lassen sich solche Spezies generell eher im Süßwasser finden. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Arten für Untersuchungen im marinen Milieu. Die euryhalinen Oryzias-Arten kommen hier ins Spiel – denn die Vermehrung gelingt zuverlässig und einfach (sogar noch besser als bei anderen Süßwasserfischen, die als Modellarten eingesetzt werden), und man kann sie zudem als Salzwasserfisch einordnen.
Ein kurzer Exkurs aus dem Lehrbuch sei erlaubt: Süßwasserfische haben im Vergleich zu ihrem Lebensraum hyperosmotische Körperflüssigkeiten und damit das Problem zu lösen, dass sie ständig in ihren Körper eindringendes Wasser abgeben müssen, über einen wässrigen Harn. Gleichzeitig verlieren sie Ionen nach außen, die sie vor allem über die Kiemen wieder aufnehmen müssen, und zwar entgegen einem hohen Konzentrationsgradienten – das kostet Energie.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 11/2020