Einige Limia-Arten gehören zu den Klassikern unter den Lebensgebärenden Zahnkarpfen. Sie sind lebhaft, dankbar zu pflegen und überaus attraktiv gefärbt. Im Vergleich zu den anderen Arten noch recht „neuzeitlich“ ist Limia islai – wobei die Aquaristik der Wissenschaft voraus war, denn die offizielle Beschreibung (Rodriguez-Silva & Weaver 2020) erschien erst, nachdem die Art bereits einige Jahre gehalten und vermehrt worden war. Der Name ist eine posthume Ehrung für einen der ersten Sammler der Art, Dominic Isla. Im Deutschen wie im Englischen hat sich zudem der Populärname Tiger-Limia etabliert, in Anlehnung an die Körperstreifen.
Rosen et al. (1963) betrachten Limia als Untergattung von Poecilia, Rivas (1978) sah das anders und führte Limia als anerkannte Gattung wieder ein. Heute scheint es, dass die Wissenschaft (siehe auch Huber 2020) Poecilia als Gattung akzeptiert und Limia wieder den Rang einer Untergattung zuspricht. Limia – als Gattungsname – ist jedoch aquaristisch derart gut verankert, dass ich mir hier erlaube, es dabei zu belassen.
Limia islai ist – als eine der wenigen „Wildformen“ von Lebendgebärenden – ab und an sogar im Handel zu finden, ansonsten vor allem bei Privathaltern weit verbreitet. Neuimporte sind aktuell unwahrscheinlich, betrachtet man die völlig außer Kontrolle geratene Sicherheitslage in Haiti.