Zugleich sinken pH-Wert und Leitfähigkeit in der Reihenfolge, in der die Wassertypen hier aufgezählt sind, bis wir beim Schwarzwasser bei Werten anlangen, die bis pH 3,5 und Leitwerten im einstelligen Bereich hinunterreichen. Harald Sioli (1910–2004), der Vater der limnologischen Erforschung Amazoniens, begann seine grundlegenden Arbeiten 1945, nachdem er bereits während des Kriegs in Brasilien interniert war. Er übernahm die einheimische Klassifikation in die Limnologie, beschrieb exakt die Eigenschaften der drei Wassertypen und widmete sich der Frage nach der Entstehung der unterschiedlichen Wassertypen. Beim Weißwasser liegt die Erklärung auf der Hand, denn es stammt aus erdgeschichtlich jüngeren Regionen, deren Gesteins- und Bodenformationen reichlich Mineralien und Sedimente ans Wasser abgeben, beschleunigt durch das stärkere Gefälle in den Quellgebieten. Der Amazonas selbst, der Rio Branco und der Rio Madeira sind die wichtigsten Weißwasserflüsse. Auch beim Klarwasser wird schnell deutlich, wo die Ursachen für seine große Transparenz und Salzarmut liegen. Geologisch alte Formationen in den Quell- und Fließgebieten geben kaum irgendwelche Stoffe ab und liefern auch kein Sediment. Auch die stark tonhaltigen Böden – siehe auch weiter unten – sind kaum am chemischen Haushalt des Wassers beteiligt. Xingu, Tocantins und Tapajós im südöstlichen Amazonien sind bekannte Beispiele für Klarwasserflüsse. Wie aber kommen Färbung und Mineralarmut des Schwarzwassers zustande?

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 2/2014