In kleinen Aquarien werden meist Innenfilter zur biologischen Wasserreinigung verwendet, das Problem dabei: Haben sie ein großes Volumen, so stören sie. Dem­gegenüber sind kleine und unauffällige Innenmodelle oft nicht mehr als Schnellfilter oder Strömungspumpen, denn ein effektiver biologischer Abbau ist bei ihren geringen Abmessungen nicht möglich. Besser sind Außenfilter mit ihrem größeren Format und ihrer höheren Verweilzeit des Wassers („langsame Filter“), aber nicht immer hat man den dafür nötigen Platz.

In DATZ 5/2013 stellte ich das Rebie-Wandaquarium vor. Dieses 45-Liter-Nano-Becken ist nur 20 Zentimeter tief und 25 Zentimeter hoch bei einer Länge von 90 Zentimetern. Für einen Außenfilter gab es keinen Stellplatz, ein großer Innenfilter hätte mich gestört. Im „Kopfraum“ des Aquariums war unter dem hochklappbaren Deckel aber noch „Luft“. Dort wollte ich so etwas wie einen „liegenden Außenfilter“ einbauen.

Das Wasser sollte auf einer Seite des Aquariums mittels Pumpe in den darüber befindlichen Filter befördert werden, ihn relativ langsam durchströmen und am anderen Ende wieder in das Aquarium geleitet werden.



Als Material für das Filtergehäuse verwendete ich graue Polypropylen-Abwasserrohre, sogenannte HT-Rohre (Hoch-Temperatur-Roh­re). Es gibt sie in verschiedenen Durchmessern, ich entschied mich für DN30 (30 Millimeter Außendurchmesser). Die Rohre sind so gefertigt, dass sie sich in­einanderstecken und mittels Dichtgummi gegeneinander abdichten lassen. So entsteht eine wasserdichte, wieder auflösbare Verbindung, die allerdings nur bei mo­deratem Wasserdruck dicht bleibt. Ich wollte in meinem Filter aber auch keinen hohen Druck aufbauen.

Ich fügte ein 50 Zentimeter langes HT-Rohr und eine zehn Zentimeter lange HT-Muffe zusammen. Beide Seiten bekamen eine passende Endkappe. In die Stirnseite der Kappen bohrte ich Öffnungen. Auf der rechten Seite befestigte ich eine Tankverschraubung für Regentonnen. Sie passte genau in einen 90-Grad-Winkel mit Schlauch-Olive und Sicherungsmutter (ein Teil des Installationssets von Eheim). Ein 16/22er-Schlauch verbindet die Olive mit dem 16er-PVC-Rohr, das wiederum genau auf die Pumpe passt.

Die Pumpe („JBL Proflow mini“, maximal 400 Liter pro Stunde) ist in einem eckigen Plastikgefäß im Aquarium verborgen. Damit keine kleinen Fische oder Garnelen in die Pumpe gesaugt werden, dichtete ich sie oben mit schwarzen Filtermatte-Stücken ab, die zugleich als weiteres Filtermaterial dienen (Vorfilter).

Am Auslaufende steckte ich lediglich einen 16/22er-Schlauch in die passende Bohrung der Endkappe (22 Millimeter). Durch den PVC-Stab (16 Millimeter Außendurchmesser) wurde der Schlauch etwas gedehnt, ­sodass die Steckverbindung (PVC-Stab, 16/22er-Schlauch, Bohrung Endkappe) dicht war.

An das PVC-Rohr schloss ich wieder einen 90-Grad-Bogen an (diesmal Teil ei­-nes „Hobby“-Lufthebers von Dohse Aquaristik), den ich mittels diverser Schlauchstücke mit dem 90-Grad-Bogen (JBL) als Auslauf verband. Damit der CO2-Flipper im Aquarium auch angeströmt wird, bohrte ich in den Auslaufbogen seitlich unten ein Loch. Auf diese Weise wird ein „Bypass“ des Filterauslaufs direkt zum Flipper geleitet.

Die Zusammenstellung des Rohrfilters ist etwas abenteuerlich, aber vor fünf Jahren dachte ich noch nicht daran, dass ich einmal in der DATZ darüber berichten würde … Ich verwende­-te also Material, das ich in meiner „Aquarienkiste“ fand. Und das Ganze war wirklich dicht, ohne Kleben, nur mit Steckverbindungen und even­tuell etwas Teflonband als Abdichthilfe!

Gefüllt wurde der Filter mit gängigen Materialien (in der Übersichtsabbildung sind sie zu sehen): zuerst etwas „Eheim Grün“ als Grobfilter und um zu verhindern, dass die Kugeln herausrollen, dann Dauerfiltermedium (von Eheim und von Hobby), gefolgt von einem Streifen schwarzer Filtermatte. Als Feinfilter kam noch weiße Filterwatte hinzu. Damit sie nicht in das Auslaufrohr gespült wird, setzte ich am Ende des Filters einen zugeschnittenen Ring aus Insektenschutzgitter ein. Alle Filtermedien zusammen haben ein Volumen von gut ­einem Liter! Das bietet für diese Aquariengrößen sonst nur ein Außenfilter.

Der Rohrfilter wurde auf Schrauben gelegt, die im Kopfraum des Wandaqua­riums angebracht waren. Geht der Durchfluss des Filters merklich zurück (nach etwa drei Wochen), reinige ich nur die weiße Filterwatte oder wechsele einen Teil aus. Dazu öffne ich den Rohrfilter zwischen Muffe und 50-Zentimeter-Rohr.

Lässt der Durchfluss nach einer solchen Teil-Filterreinigung immer noch zu wünschen übrig, ist auch der Vorfilter (schwarze Filtermatten über der Pumpe im Aquarium) zu säubern. Das wird alle zwei Monate erforderlich. Den kompletten Filter reinige ich einmal im Jahr. Dazu trenne ich den Filtereinlauf an der Schlauch-Olive von dem Rohr, dann öffne ich das Rohr an der Muffe, wie oben beschrieben. So kann ich das gesamte Filtermaterial ausschütten.

Was ich besser unterlassen hätte, war das komplette Zerlegen des Filters, wie ich es für das Foto tat: Nach dem erneuten Zusammenbau zeigte sich, dass mein Stecksystem nicht für häu­figeres Auseinander- und Zusammenbauen gemacht war. Was über fünf Jahre dicht gehalten hatte, tropfte nämlich nach dem Zusammenbau ganz gehörig, und zwar an der HT-Endkappe am Auslaufende. Es kostete mich eine Stunde Zeit und etliche Nerven, bis der Filter wieder dicht war. Die Dichtgummis der HT-Rohre waren wohl spröde geworden. Vielleicht hatte sich auch etwas Schmutz dazwischengelegt, ich weiß es nicht genau. Jedenfalls war nach mehreren Versuchen mit Gummi-Ein- und Ausbau, Reinigung und Vaseline-Schmierung wieder alles dicht. In Zukunft werde ich immer Ersatzdichtungen im Haus haben.

Bis auf diesen Zwischenfall bin ich aber sehr zufrieden mit meinem „liegenden Außenfilter“. Sicher ließe sich an der Optik noch feilen, aber mir kommt es vor allem auf die Funktionalität an – sowie auf das Aussehen des Aquariums bei geschlossenem Deckel.

von Petra Fitz