margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxWo noch vor einem halben Jahrhundert nach Steinkohle gegraben wurde, finden heute ­Naturschutz und Umweltbildung statt. | Von Rainer Stawikowski

Der fast 38 Hektar große Indus­triewald Rheinelbe im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf ist die größte Projektfläche ihrer Art. Aber was hat es damit auf sich?
Die Informationsbroschüre „Industriewald Ruhrgebiet“, herausgegeben vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW (2014), erläutert, worum es geht: „Der Industriewald Ruhrgebiet wurde ins Leben gerufen, um brachfallende Industrieflächen aufzufangen und über natürliche Entwicklungsprozesse zu Wald werden zu lassen. Ehemals ‚verbotene Stätten‘ werden den Menschen in der Metropole Ruhr gezielt als neue Er­holungs-, Naturerfahrungs- und Umweltbildungsräume zur Verfügung gestellt.“
Ein weiteres, nicht minder wichtiges Ziel ist der Naturschutz: „Gleichzeitig ist der Industriewald in seinen unterschiedlichen Entwicklungsstadien ein für Biotop- und Artenschutz ­herausragendes Refugium“ (Wald und Holz NRW 2014).
Das Industriewald-Projekt entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher-Park (1989–1999), die „… für die Erneuerung von Altindustrieflächen im nördlichen Ruhrgebiet durchgeführt wurde“. Dabei überließ man die betref­fenden Brachflächen ganz bewusst sich selbst, und in kurzer Zeit entstanden Lebensräume für eine Vielzahl
von Pflanzen und Tieren, in erster Linie Wald, aber auch Feuchtbiotope. Der Beitrag auf Seite 20 veranschaulicht, welche überraschenden Entwicklungen „Industrienatur“ nehmen kann.
Das Gelände der Industriewaldfläche Rheinelbe – das Steinkohle-Bergwerk „Zeche Rheinelbe“ wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet und war als „Zeche Vereinigte Rheinelbe & Alma“ bis in die 1960er-Jahre in Betrieb – ist Standort der größten Forststation des Ruhrgebiets. Untergebracht ist sie in einem der letzten erhaltenen Zechengebäude, dem ehemaligen Umspannwerk. Neben den üblichen Büros und Arbeitsräumen umfasst sie einen Tagungssaal und die Wohnung des Försters – mit Blick auf zwei naturnahe Teiche, gelegen direkt an dem Fuß- und Radweg, der an der Station vorbeiführt, für jedermann frei zugänglich.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 9/2017