Süsswasser
Pflegeleicht und hübsch: Hechtlinge aus Kamerun
Während zweier Reisen durch Kamerun begegneten dem Autor wiederholt farbenprächtige Hechtlinge. Da diese Killifische ausgesprochen dekorativ, aber auch einfach zu halten und zu vermehren sind, stellen wir sie hier etwas näher vor. | Von Uwe Werner
In den Jahren 2009 und 2011 bereiste ich mit meinem niederländischen Begleiter Michel Keijman Kamerun. Zwar waren wir vor allem an Buntbarschen interessiert, brachten aber auch Vertreter anderer Fischfamilien mit, darunter einige Hechtlinge der Gattung Epiplatys. Einige Erfahrungen mit dieser Gattung hatte ich zwei Jahre zuvor schon mit der Art E. spilargyreius aus Ghana gesammelt. Die auffällig hübsch gefärbten Mitbringsel aus Kamerun stellten sich als ausgesprochen pflegeleichte Aquarienfische heraus. Was ihre Benennung angeht, sind jedoch noch längst nicht alle Fragen geklärt. Doch das soll uns den Spaß an diesen schönen Fischen nicht verderben.
Silberpfeile aus dem Viktoriasee
Bei dem Begriff „Kärpflingscichliden“ denkt man sofort an den Tanganjikasee, doch gibt es auch in Afrikas größtem See – dem Viktoriasee – gertenschlanke Buntbarsche. | Von Stanislav Kislyuk
In einem niederländischen Zoofachgeschäft stand ich vor einem Verkaufsbecken und nahm den Besatz genau unter die Lupe. Irgendwo da drin, so die Beckenbeschriftung, mussten die lang ersehnten Haplochromis thereuterion van Oijen & Witte, 1996 schwimmen – eine äußerst seltene Gelegenheit, diese Art einmal im Handel anzutreffen.
Ein Stromschnellen-Buntbarsch aus dem unteren Kongo
Fische müssen nicht unbedingt bunt sein, um Aquarianer zu faszinieren. Auch eine dezente Färbung, kombiniert mit einer eleganten Gestalt, kann begeistern. Bei dem hier vorgestellten Cichliden aus dem Kongo kommt noch ein interessantes Verhalten hinzu. | Von Uwe Werner
Laut der Lamprologus-Revision von Shelley & Stiassny (2004) sind etwa 90 Prozent aller Lamprologus- Arten im Tanganjikasee beheimatet, der Rest lebt im Kongo-Einzug. Die erste wissenschaftlich beschriebene Spezies und Typusart der Gattung war ein Flussfisch: Lamprologus congoensis Schilthuis, 1891 aus dem Malebo Pool, früher als Stanley Pool bezeichnet. Schon bald darauf folgten die Beschreibungen von L. tumbanus Boulenger, 1899 und L. mocquardi Pellegrin, 1903, doch dann dauerte es 56 Jahre, bis der nächste Flussbewohner dieser Gattung, L. werneri Poll, 1955, seinen Namen erhielt. In den 1970er-Jahren folgten zwei weitere Arten: Lamprologus symoensi Poll, 1976 und der einzige bisher bekannte blinde Cichlide, L. lethops Roberts & Stewart, 1976. Im Jahr 2004 beschrieben Shelley & Stiassny L. teugelsi aus dem Malebo Pool und die Art, um die es hier geht, L. tigripictilis aus den Stromschnellen des unteren Kongo. Last, but not least publizierten Tougas & Stiassny 2014 die Beschreibung von L. markerti, ebenfalls aus dem Unterlauf des Flusses.
Kleine Salmler für das Afrika-Aquarium (1)
Innerhalb der afrikanischen Geradsalmler (Distichodontidae) gibt es eine kleine Gruppe von zurzeit 16 Arten in vier nah miteinander verwandten Gattungen. Bisher sind nur wenige Vertreter der Genera Nannaethiops und Neolebias als Aquarienfische relevant, dabei eignen sich die meisten gut für ein Gesellschaftsbecken mit dem Schwerpunkt Afrika. Die beiden Gattungen Congocharax und Dundocharax sind aquaristisch unbekannt und auch in den Museumssammlungen recht selten. | Von Rainer Sonnenberg
Die Gattung Neolebias ist eine überschaubare Gruppe klein bleibender afrikanischer Salmler, die teils schon seit dem letzten Jahrhundert aquaristisch bekannt sind. Die meisten Arten werden nur rund fünf Zentimeter lang, konnten sich bisher aber trotz ihrer guten Eignung als Aquarienfische nicht so richtig gegen ihre südamerikanische Verwandtschaft durchsetzen.
Aquaristisch bedeutsame Zwerggarnelen endlich mit Namen
DATZ-Leser kennen Uwe Werner als Fischflüsterer, aber Uwe hat weitere Talente. So hatte er bereits Ende der 1990er-Jahre den richtigen Wirbellosen-Riecher: Garnelen, Krabben und andere Krebse schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern sie geben auch hochinteressante Aquarientiere ab! Er pflegte und vermehrte schon damals etliche Arten, und so kam es, dass er 1998 auch das erste Buch zu diesem Thema veröffentlichte. Über die Jahre erlebte es mehrere Auflagen und schwoll von ursprünglich 48 auf 200 Seiten an. Von der ersten Ausgabe an war in dem Werk eine Zwerggarnele vertreten, die populär als „Bienengarnele“ bekannt war. Einen wissenschaftlichen Namen zu ermitteln erwies sich als höchst knifflige Angelegenheit. Zum einen waren die genauen Fundorte der über Hongkong importierten Tierchen nicht zu erfahren, zum zweiten stellte es sich als ausgesprochen kompliziert heraus, lebende Exemplare den ausschließlich nach anatomischen Merkmalen beschriebenen Spezies zuzuordnen, weil die innerartliche Varianz nur unzureichend bekannt war. Erschwerend kam hinzu, dass mit zunehmender Popularität dieser Krebschen, die schließlich in einen regelrechten Zwerggarnelen-Boom mündete, unzählige Zuchtformen, aber auch farblich abweichende Tiere von offenbar neuen Fangplätzen auf den Markt kamen. Frank Schäfer