Süsswasser
Der Amapá-Salmler, eine etwas härtere Nuss
Es gibt sehr viele Salmler, die seit Langem und schon häufig nachgezüchtet wurden, aber wir kennen auch solche, die noch „ganz heiß“ sind. Für viele Züchter eine Herausforderung ist nach wie vor der Amapá-Salmler, ein friedlicher, farbenfroher Fisch. Von Vladko Bydzovský
Die ersten Tiere dieser Art gelangten Ende der 1990er-Jahre in unsere Aquarien. Friedrich Bitter und seine Begleiter hatten die Salmler aus dem nordbrasilianischen Territorio Federal do Amapá mitgebracht. Zu Anfang wurde dieser Tetra als Hyphessobrycon sp. „Amapá I“ bezeichnet. Zarske & Géry beschrieben die Spezies 1998 als H. amapaensis und reihten sie in die Verwandtschaftsgruppe um H. heterohabdus (Ulrey, 1894) und H. agulha Fowler, 1914 ein. Hyphessobrycon amapaensis bewohnt in Amapá vor allem langsam fließende Bäche, aber auch Mangrove- Gewässer, die üppig mit Pflanzen bewachsen sind.
Vermehrung des Roten Neon in einem Gesellschaftsaquarium
Die Nachzucht des Roten Neonsalmlers gehört zur hohen Schule der Aquaristik. Als unsere Autoren die ersten Jungfische in ihrem Gesellschaftsbecken entdeckten, suchten sie nach den Faktoren, die das Ablaichen ermöglichten ... Von Johannes und Maria Frisch
Schon bald nach der Einfuhr des Roten Neonsalmlers (Paracheirodon axelrodi [Schultz, 1956]) in die Aquaristik in den 1950er-Jahren gelang erfahrenen Züchtern die Vermehrung dieses vielleicht beliebtesten Aquarienfisches unserer Zeit. Frühe Nachzuchtberichte (Zsilinszky 1965) machten deutlich, dass der Rote Neon ebenso wie der damals schon länger in großer Zahl nachgezogene Neonsalmler (P. innesi [Myers, 1936]) seiner Herkunft aus den äußerst mineralarmen Gewässern des Rio Negro und des Río Orinoco entsprechend sich nur in sehr weichem, saurem Wasser fortpflanzt.
Neue und alte Namen für Smaragdbuntbarsche
Die westafrikanischen Zwergbuntbarsche der Gattung Pelvicachromis gehören zu den beliebtesten Cichliden überhaupt. Ihre schöne Färbung, ihre vergleichsweise geringe Größe und ihr interessantes Brutpflegeverhalten machen sie zu idealen Aquarienfischen. Vor allen anderen sind es die Purpurpracht- (P. pulcher und P. sacrimontis) sowie die Smaragdbuntbarsche (P. taeniatus), die schon Generationen von Aquarianern begeistern. Alle bilden mehrere Farbvarianten aus, über deren taxonomischen Status seit jeher intensiv diskutiert wird. In den 1980er-Jahren gab es eine Modewelle, Westafrikas Zwergbuntbarsche standen ganz oben in der Popularitätsskala der Liebhaber und Züchter. Damals war die Welt noch ein Stück freier als heute, und Fischverrückte konnten – etwas Mut und Robustheit vorausgesetzt – die Staaten Westafrikas bereisen, Tiere sammeln und nach Europa mitbringen.
Auch der Sichelsalmler hat nun einen Namen
Endlich gibt es wieder Neues aus der großen Gruppe der Rosy Tetras! Zuletzt hatten unsere Autoren vor einem Jahr über diese Fische geschrieben und mehrere „Schmucksalmler“ mit goldgesäumtem Schulterfleck vorgestellt. Von Peter und Martin Hoffmann
In dem kurzen Artikel in DATZ 1/2014 berichteten wir unter anderem über Hyphessobrycon sp. 5 („Sonnensichelsalmler“). Diese Art wurde kürzlich von Zarske im Rahmen einer größeren Arbeit über die Rosy Tetras anhand von Importtieren aus Brasilien als H. paepkei beschrieben. Am nächsten verwandt scheint sie mit dem „Robertsi-Tetra“ (Sichelsalmler) zu sein (siehe unten). Obwohl sich dieser Salmler in Gefangenschaft vermehren lässt, scheint er zurzeit aus der Aquaristik verschwunden zu sein. Eine weitere, eher unscheinbare, aber immer wieder als Beifang erhältliche Art hatten wir vor einigen Jahren als H. sp. 6 vorgestellt. Sie wurde nun in derselben Arbeit auf der Grundlage von Importtieren (ebenfalls aus Brasilien) als H. dorsalis benannt. Wahrscheinlich wird dieser Salmler aquaristisch niemals in Erscheinung treten, und seine Zugehörigkeit zur engeren Rosy-Tetra-Verwandtschaft bleibt weiterhin fraglich.
Zuchtformen von Segelflossern
Schwarz, golden, schleierflossig ... Seit seiner ersten Einfuhr vor über 100 Jahren wurden vom Skalar immer wieder neue Varianten kreiert. | Von Hans-Joachim Paepke
Eindrucksvolle Fischgestalten wie die Skalare kann man wohl kaum phänotypisch optimieren – sollte man meinen. Ihr von der Spindelform der meisten Fische abweichendes Erscheinungsbild, das durch den hohen Körper, die vertikal verlängerten Flossen und die aparte Zeichnung bestimmt wird, stellt etwas Besonderes dar. Und doch gehört der gewöhnliche Segelflosser (Pterophyllum scalare) zu jenen Aquarienfischen, von denen es zahlreiche Zuchtformen gibt. In diesem Beitrag geht es aber weniger darum, sie alle aufzulisten, zumal wir nicht viel über ihre Entstehung wissen. Wichtiger scheint es mir, an einigen Beispielen zu verdeutlichen, wie spontan entstandene Mutanten in menschlicher Obhut züchterisch weiterentwickelt wurden.