Teich NordansichtIm Herbst des vergangenen Jahres legte ich einen verhältnismäßig großen Gartenteich an. Er ist umgeben von einem alten Apfelbaum, einem großen Walnussbaum und einem an das Grundstück angrenzenden Waldrand. Gespeist wird der Teich aus dem Regenwasser vom Dach unseres Hauses und aus dem Ablauf meiner Aquarienanlage.

So dauerte es bis zum Frühjahr dieses Jahres, eher er gefüllt war.
Was ich im vergangenen Herbst dummerweise nicht beachtete: Sehr viel Falllaub gelangte in den Teich. Das Ergebnis in diesem Jahr: Unser Feuchtbiotop enthielt eine sehr braune, aber klare „Suppe“. Sprang mein Sohn hinein, wirbelte er den unschönen Bodensatz auf.

Also wollte ich dieses Jahr verhindern, dass weiteres Herbstlaub in das Gewässer fällt. Der Walnussbaum lässt bereits Ende September seine Früchte fallen, leider ebenfalls in den Teich – ein Laubschutznetz musste unbedingt und möglichst schnell her.

Die bei uns erhältlichen Netze haben die Maße sechs mal vier Meter. Mittels kräftiger Nylonschnur verband ich zwei solcher Netze miteinander. Das Ergebnis spannte ich so zwischen die Bäume, dass der Laubschutz zum Wald hin ansteigt.

Diese Ausrichtung hat den Vorteil, dass der Westwind die Blätter vom Netz herunterbläst, sodass sie gut zu entfernen sind. Zudem bleibt zufällig eingeschlossenen Tieren eine Fluchtmöglichkeit.

Außerdem sieht das Ergebnis, wie ich finde, ganz gut aus. Spontan nannten wir unser Gartengewässer „Olympia-Teich“ – nach der Zeltkonstruktion des Münchener Olympia-Stadions. Dadurch, dass das Netz nicht auf der Wasseroberfläche „klebt“, können auch die Teichrandpflanzen noch in Ruhe zu Ende blühen.
Beim Fotografieren der Konstruktion entdeckte ich ein eingeschlossenes Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea). Es setzte sich auf einen alten Holzast am Teichrand und begann, seine Eier abzulegen.

Nach mehreren Minuten kam eine zweite Mosaikjungfer von der geöffneten Seite her und flog zielstrebig die eierlegende Artgenossin an – ein Männchen! Sofort packte es das Weibchen, und beide Libellen flogen im Tandem durch die Öffnung des Netzes wieder hinaus. Diese Beobachtungen wären mir bei einem geschlossenen Laubnetz nicht gelungen.

Petra Fitz