Süsswasser
Rote Maulbrüter aus dem Malawisee
Über Labidochromis sp. „Hongi“, mit diesem hübschen, kleinen Mbuna-Cichliden verwandte Arten und weitere bunte Malawisee-Buntbarsche … | VON ANDREAS SPREINAT
Es war ein besonders schönes Männchen von Labidochromis sp. „Hongi“ mit ungewöhnlich großflächigen und kräftig rötlichen Pigmenten, das den langen Weg von der Insel Hongi nach Schweden gut überstanden hatte. Der Großhändler und Importeur „Aquarium Malawi AB“ in Örebro (westlich von Stockholm) hatte eine umfangreiche Importsendung von der Firma „African Diving Ltd.“ aus Tansania erhalten. Kent Germanius, ein schwedischer Züchter, erzählte später, dass er es war, der sich das prächtige Männchen sowie weitere hübsche Exemplare aus der Lieferung heraussuchen durfte. Von seinen Nachzuchten bekam sein Landsmann Magnus Sandberg, Inhaber des Geschäfts „Hageby-Cikliden“ in Norrköping, damals – vor rund 20 Jahren – eine Anzahl Jungtiere, die er sorgfältig aufzog. Ende März 2015 besuchte ich Magnus und besichtigte seine große Aquarienanlage anlässlich des Jahrestreffens der skandinavischen Cichliden- Gesellschaften, das an einem Wochenende in Norrköping stattfand. In einem etwa 1,2 Meter langen, „zweckmäßig“ mit Tonröhren eingerichteten Aquarium hatte er seine Zuchtgruppe untergebracht. Mehrere kräftig rot gezeichnete Männchen verteidigten kleine Bezirke gegeneinander, widmeten ihre Aufmerksamkeit aber gleichzeitig den zahlreichen Weibchen, von denen allerdings etliche mit vollem Kehlsack signalisierten, dass sie für weitere reproduktive Aktivitäten kein Interesse mehr aufbringen würden.
Buntes aus dem Malawisee
Auf den folgenden Seiten wird eine Auswahl besonders farbenprächtiger Malawisee-Cichliden vorgestellt, die darüber hinaus empfehlenswerte Aquarienfische sind, weil ihre Pflege und Vermehrung keine besonderen Ansprüche stellen. | VON WOLFGANG STAECK
Buntbarsche aus den ostafrikanischen Grabenseen gehören zu den populärsten Pfleglingen im Aquarium. Dabei ist es schwierig zu entscheiden, ob die Fische des einen oder aber des anderen der beiden miteinander konkurrierenden Gewässer beliebter sind.
Zur Haltung und Nachzucht von Wüstenkärpflingen
Wer sie schon einmal erfolglos zu halten oder zu vermehren versucht hat, wird die Arten der Gattung Cyprinodon mit einem Wort beschreiben: aggressiv. Wer es etwas ausführlicher mag, wird sagen: klein, gemein und aggressiv. Meine Kurzbeschreibung fällt anders aus: Diese Killifische sind Extremisten – aber im positiven Sinn! | Von Michael Schneider
Die Gattung Cyprinodon Lacepede, 1803 umfasst rund 50 Arten, und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Sudwesten der USA über Mexiko bis zu den Bahamas. Die Anpassungsfähigkeit dieser Fische ist erstaunlich. Man findet sie in reinem Süsswasser, aber auch in hypersalinen Seen, so etwa C. brontotheroides Martin & Wainwright, 2013 und C. desquamator Martin & Wainwright, 2013 in San Salvador. Einige Spezialisten überleben kurzfristig extreme Wassertemperaturen von 8 bis 46 °C.
Jubiläum – ein Vierteljahrhundert Tell-Kärpfling (1990–2015)
Den Algerischen Zahnkarpfen gibt es vielleicht nur noch in den Zuchtanlagen weniger Killi-Freaks – ein gutes Beispiel dafür, dass Erhaltungszucht durch Aquarianer langfristig durchaus gelingen kann. | Von Jörg Freyhof und Heiko Kärst
Die Zahnkarpfen der Gattung Aphanius spielen eine nur sehr kleine Rolle in der Aquaristik. Dennoch schwimmen einige Arten schon seit 40 Jahren (und vielleicht langer) ununterbrochen in Deutschland. Der Tell-Karpfling (Aphanius apodus) ist eine dieser Arten, und dieses Jahr – 2015 – lebt er ein Vierteljahrhundert ununterbrochen in unseren Aquarien. Grund genug, einmal zuruckzublicken, aber auch nach vorn zu schauen. Aphanius apodus ist lediglich aus einem sehr kleinen Gebiet in Algerien bekannt (nicht einmal 50 Quadratkilometer). Es handelt sich um eine sogenannte EDGE-Art (www.edgeofexistence. org), also eine Spezies, die im Stammbaum der Killifische besonders isoliert steht (Geiger et al. 2014).
Starheads – die „Hechtlinge“ Nordamerikas
Starheads („Sternenköpfe“) lautet die Bezeichnung der Amerikaner für Kärpflinge der Fundulus- notti-Artengruppe. Sie umfasst die Spezies Fundulus blairae, F. dispar, F. escambiae, F. lineolatus und F. notti. Hier geht es in erster Linie um F. escambiae. | Von Heiko Kärst
Als „Starheads“ werden diese Killifische wegen ihres Hinterhauptflecks (Occipital-Fleck) bezeichnet, der es ermoglicht, sie sogar im Gewasser gut von anderen Fischen zu unterscheiden. Nicht nur dieser Fleck, sondern auch ihre Gestalt und Lebensweise erinnern stark an die Hechtlinge, die wir aus Afrika oder aus Asien kennen. Als weiteres besonderes Kennzeichen besitzen alle Arten der Fundulus-notti-Artengruppe in beiden Geschlechtern einen Kommafleck, der durch das Auge hindurch und uber den gesamten Kiemendeckel verlauft. Jungtiere und Weibchen haben haufig eine rote Schnauze und einen roten Fleck auf dem Kiemendeckel.