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Die Winkerfrösche im Tiergarten Schönbrunn
Ein Tier muss nicht unbedingt besonders farbenfroh oder skurril sein, um für die Haltung interessant zu sein. Winkerfrösche etwa bestechen vor allem durch ihr faszinierendes Sozialverhalten – und haben spannende Überraschungen zu bieten. | von Doris Preininger
Vor 13 Jahren ging der erste Winkerfrosch (Staurois parvus) im Tiergarten Schönbrunn an Land und kurz darauf hob das winzige, einen Zentimeter kleine Jungtier eines seiner Hinterbeine und winkte. Was heute für uns alltäglich ist, war damals eine Sensation: Bereits die Jungtiere winken und verteidigen damit ihren Standort – sagen zu ihren Artgenossen: „geh weg!“ – und sichern sich damit ihren Zugang zu Fruchtfliegen, dem Futter, das wir gerade ins Becken gestreut haben. Anders als erwartet, war Winken kein Signal, das erst während oder zur Reproduktion ausgeprägt wird, sondern bereits frisch metamorphosierte Tiere konkurrieren mit diesem Verhalten um Ressourcen.
Völlig kopflos: Schwämme!
Sie haben weder innere Organe noch Muskeln oder Nervenzellen, und ob ein Schwamm eine Tierkolonie oder ein Individuum darstellt, ist strittig. Zum natürlichen Erscheinungsbild eines Riffaquariums sowie auch zu seiner biologischen Stabilität können Schwämme erheblich beitragen. | von Rolf Hebbinghaus
Wer Schwämme nicht für die allerspannendsten Aquarientiere hält, liegt damit sicher nicht ganz falsch. Wenngleich ihr Verhaltensrepertoire ohne Zweifel minimal ist, haben jedoch auch diese schon vor mindestens 600 Millionen Jahren vom Stammbaum der übrigen vielzelligen Tiere (Metazoa) „abgebogenen“ und seitdem auf niedrigster Organisationsstufe stehen gebliebenen Wesen Erstaunliches zu bieten.
Das Fuchsgesicht – ein Waldbewohner, der alle Zeit der Welt hat
Geckos wurden zum Zootier des Jahres 2024 gewählt, dies soll noch mit der Vorstellung einer besonderen Art gewürdigt werden: Aeluroscalabotes felinus bietet dem geduldigen Beobachter eine spannende Fortpflanzungsbiologie und geradezu chamäleonhaftes Verhalten. | von Sebastian Wolf
Die Lidgeckos der Familie Eublepharidae (namensgebend beim wissenschaftlichen und beim deutschen Namen ist das bewegliche untere Augenlid) gehören zu den sympathischsten Geckos überhaupt. Einige ihrer Vertreter sind in der heutigen Terraristik fest etabliert, insbesondere die Leopardgeckos (Eublepharis spp.), der Afrikanische Fettschwanzgecko (Hemitheconyx caudicinctus) und die asiatischen Krallengeckos (Goniurosaurus spp.).
Harte Schale, weicher Kern – Schnecken als Fischfutter
Fast jeder hat sie, manch einer zu viel davon: Blasen- und Posthornschnecken dienen gemeinhin der Restebeseitigung. Sie erweitern allerdings auch den Speiseplan der Fische. | von Sebastian Wolf
Früher hieß es noch: „Du hast Schnecken im Aquarium? Ach du liebe Zeit. Dagegen musst Du etwas machen!“ Damit waren wohl im Wesentlichen die Blasen- (Physa spp.), Posthorn- (Planorbella duryi) und Turmdeckelschnecken (Melanoides spp.) gemeint, denn all jene krochen bereits durch die Becken, lange bevor Wirbellose als Aquarientiere populär wurden (im Folgenden werden sie abgekürzt bezeichnet als BS, PHS und TDS).
Allgemein dürfte sich heute die Ansicht durchgesetzt haben, dass solche Schnecken im Aquarium keine Lästlinge sind, sondern bei der Beckenpflege nützliche Dienste verrichten. Offensichtliche Funktionen bestehen im Vertilgen abgestorbener organischer Masse und dem Abweiden der Pflanzenblätter. Zumindest grabende Arten (wie TDS) helfen zudem beim Auflockern des Substrats, was für das Pflanzenwachstum und Aufrechterhalten eines stabilen Aquarienmilieus positive Auswirkungen haben kann.
Zur Konkurrenz zwischen Algen und Wasserpflanzen: Begrenzen schnellwüchsige Wasserpflanzen das Algenwachstum wirklich effektiver als langsam wachsende?
Es scheint eine weitverbreitete, gängige Lehrmeinung in der Aquaristik zu sein, dass man mit schnellwüchsigen Wasserpflanzen das Wachstum von Algen unterdrücken oder gar nicht erst aufkommen lassen kann. Aber verhält sich das wirklich so? | von Andreas Spreinat
Jedem Anfänger wird unisono der Ratschlag erteilt, er möge sein neues Aquarium auf jeden Fall mit anspruchslosen, möglichst schnell wachsenden Pflanzen ausstatten, damit die durch die Fütterung eingetragenen oder anderweitig im Füllwasser enthaltenen Nährstoffe schnell verbraucht werden, Algen deshalb keine Nahrungsgrundlage finden und sich somit erst gar nicht entwickeln können.
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