Meerwasser
Bunte Barsche ...
Behaupten manche Zeitgenossen, dass sie „Barsche“ in ihrem Aquarium pflegen, darf man ziemlich sicher sein, dass sie „Buntbarsche“ meinen. Aber „bunte Barsche“ gibt es natürlich nicht nur in der Familie Cichlidae. | VON RAINER STAWIKOWSKI
Als langjähriger DCG-Aktivist (Deutsche Cichliden-Gesellschaft), für deren Mitglieder die unglaublich vielen Neuimporte in den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren aquaristisches Neuland schufen, das mit viel Euphorie und Pioniergeist beackert wurde, erinnere ich mich gut daran, dass der eine oder andere Experte nicht müde wurde, weniger Wissende darüber aufzuklären, dass die Fische, mit denen der 1970 gegründete Verein sich befasste, keine „Barsche“ sind, sondern „Buntbarsche“. Mehr oder weniger passende Analogien wurden bemüht – „Schildkröten sind ja auch keine Froschlurche, Seepferdchen keine Huftiere …“ –, doch letzten Endes fruchteten die sicher gut gemeinten Belehrungen eher nicht. Wohin man auch schaut – in Vereinen, in Zoogeschäften, im Internet sowieso –, in sehr vielen Cichliden-Aquarien schwimmen nach wie vor „Barsche“.
Algen im Meerwasseraquarium
Algen gibt es fast überall. Planktonische Mikroalgen sind sogar so zahlreich, dass sie von der Gesamtmenge aller pflanzlichen Organismen der Erde den größten Anteil ausmachen. Trotz der gemeinsamen Fähigkeit, Fotosynthese zu treiben, sind von allen Algengruppen lediglich die Grünalgen mit den eigentlichen Pflanzen (Gefäßpflanzen und Moosen) verwandt. | VON WERNER BAUMEISTER
Grob unterscheiden wir Makround Mikroalgen. Makroalgen können bis zu 60 Meter lang werden. Mikroalgen hingegen sind klein und mit bloßem Auge meist nur in der Masse erkennbar, etwa als grünliche Wassertrübung im Gartenteich oder – weit spektakulärer – als berühmte „Rote Tide“, die von Millionen einzelliger, hoch toxischer Dinoflagellaten (Karenia brevis) hervorgerufen wird und der Jahr für Jahr Fische, Vögel und Säugetiere zum Opfer fallen. Für das Leben auf unserem Planeten gehören Mikroalgen zu den wichtigsten Fotosynthese treibenden Organismen, denn sie produzieren schätzungsweise 80 Prozent des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Kein Wunder, wird doch allein die Gesamtmasse der marinen Mikroalgen auf zehn Milliarden Tonnen geschätzt! Genauso bedeutsam ist die Funktion der Mikroalgen als Nahrung für andere Organismen. Die planktonischen Larven der meisten wirbellosen Meerestiere ernähren sich zumindest zeitweise von Phytoplankton (pflanzlichem Plankton), und auch die Fischlarven nehmen – direkt oder indirekt – über das erbeutete Zooplankton ( tierische Plankton) ständig Mikroalgen auf.
Ein künstlicher tropischer Küstenquerschnitt (2)
Im ersten Teil des Beitrags (DATZ 5/2016) wurden die Technik der Schauaquarienanlage am Institut für Tierökologie und Spezielle Zoologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie die simulierten Habitate „Sandflächen“ und „Seegraswiesen“ beschrieben. | VON KAI CZEPA
Auf den folgenden Seiten folgen die Schilderungen der beiden weiteren Lebensraume „Gezeitenzone“ und „Mangrovenwalder“ sowie Erlauterungen zum Tierbesatz der Aquarienanlage.
Gezeitenzone Die Gezeitenzone ist ein sich standig veranderndes Habitat. Mit der Ebbe fallen Flachen trocken, und es entstehen Restwassertumpel, die bei Flut wieder uberschwemmt werden. Dadurch sowie durch Niederschläge und Sonneneinwirkung kommt es ständig zu Salinitats- und Temperaturschwankungen.
Meerrabe
Die meisten Vogelkundler verbinden mit dem Namen „Meerrabe“ in der Regel einen Vogel, und zwar den Kormoran (Phalacrocorax carbo). Dessen gebräuchlicher deutscher Name geht auf die historische lateinische Bezeichnung Corvus marinus zurück, die „Meerrabe“ oder „Wasserrabe“ bedeutet und heute gelegentlich noch für die Art verwendet wird. Helmut Göthel
Ungewöhnlicher Nahrungsspezialist
Bei den meisten der ungefähr 400 Schleimfische (Blenniidae) handelt es sich um Aufwuchsfresser, die sich von Algen und/oder den darauf lebenden tierischen Organismen ernähren.